Würzburg (CHB) In allem ist er dem Leben zugewandt, auch wenn es manchmal schwierig war und ist. Denn er hat ein Auge für die schönen Dinge dieser Welt. Am Sonntag feierte der Maler und Grafiker Walter Beer seinen 75. Geburtstag.
Geboren in Aussig im Sudetenland, kam er mit seiner Familie 1948 nach Franken. Hier setzte er seine Ausbildung an der Würzburger Kunst-und Handwerkerschule fort. "Schon als Kind wollte ich nichts anderes als Malen." 1960 wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit als freischaffender Künstler. "Das sagt sich so leicht", meint er heute, "aber tatsächlich war es sehr schwer." Er nahm Lehrtätigkeiten an und gemeinsam mit seiner Frau, die beim Bezirk von Unterfranken tätig war, ging es aufwärts.
Schon damals setzte sich Beer rastlos für Kunst und Kultur in seiner neuen Heimatstadt ein, und so war es kein Wunder, dass er bald eine ganze Reihe von Ehrenämtern inne hatte: Mitglied im Prüfungsausschuss der IHK sowie im Werbe- und Baukunstbeirat der Stadt. Vorsitzender im Berufsverband und der Harmonie-Gesellschaft.
Als Künstler sieht er sich den "Landschaftern" zugehörig, auf seine Art als "Naturschützer", der dokumentiert, was er sieht und wie er es sieht. Seine Aquarelle und Ölbilder, schöne Plätze im Unterfränkischen zeigend, laden zum Verweilen ein, seine Reiseskizzen erzählen Geschichten.
Es gab Einzelpräsentationen und in keiner Ausstellung des Berufsverbandes fehlten seine Bilder. Die Reben und Weinberge Frankens sind ihm vertraut, und die Probleme der Region mit Kunst und Kultur ebenso. Immer noch fühlt er sich deshalb in der Verantwortung und scheut sich nicht, an "entsprechender Stelle" eine Lippe zu riskieren. So ist er ziemlich fränkisch geworden, der Walter Beer, wenngleich er seine österreichisch-böhmischen Familienwurzeln nicht verleugnen kann. Gern singt er, wenn's ein bisschen später geworden ist, Wiener Lieder, denn Musik in jeder Form gehört zu seinem Leben.