Um die Energiewende schnell voranzubringen, bemüht man sich auch in Waldbüttelbrunn um mögliche Standorte für Windkraftanlagen und Solarparks. Während erstere wegen der ungünstigen Topografie nur an wenigen Standorten möglich scheinen, gibt es für Solarparks gleich mehrere Anfragen.
So will die Firma Südwerk Energie GmbH in der Nähe der Autobahn 3 bei Roßbrunn auf 8,5 Hektar auf Ackerland errichten. Rein rechnerisch, so Thomas Jungkunz, Projektentwickler der Firma vor dem versammelten Gemeinderat im Bürgerhaus in Roßbrunn, sind mit der Anlage 230 Personen zu versorgen. Das entspricht einer Stromproduktion von etwa 9.682.000 kWh (Kilowattstunden) jährlich. So könnten in Waldbüttelbrunn 5800 Tonnen CO₂ (Kohlenstoffdioxid) eingespart werden, die bisher durch konventionelle Energieerzeugung hergestellt werden. Das besondere an dieser Anlage ist, dass es sich um einen Bürgersolarpark handelt, an dem sich die Bewohner und Bewohnerinnen von Waldbüttelbrunn selbst beteiligen können.
Hierzu wurden dem Gemeinderat mehrere Varianten vorgestellt, die in Kürze auch der Bevölkerung bei mehreren Informationsveranstaltungen präsentiert werden sollen. Durch den Bau der Anlage fließt in den kommenden 20 Jahren etwa 400.000 Euro an Gewerbesteuer in den Haushalt der Gemeinde und zusätzlich nochmal etwa 194.000 Euro als Abgabe an die Standortkommune. Das Vorhaben wurde allgemein von allen Fraktionen positiv gesehen, berichtete Bürgermeister Klaus Schmidt (SPD) im Nachgang. Man freue sich auf die Informationsveranstaltungen und vor allem darauf, dass sich die eigenen Bürgerinnen und Bürger an dem Projekt vor Ort beteiligen können.
Anlage wird über 30 Millionen Euro kosten
Mit dem Mammutprojekt "Neubau einer Kläranlage" für die fünf Verbandsmitgliedsgemeinden des Abwasserzweckverbandes Ahlbachgruppe hoch fünf, Waldbüttelbrunn, Waldbrunn, Eisingen, Hettstadt und Kist, befasste sich der Gemeinderat ebenfalls. Geschäftsführer Markus Ostwald stellte die neuesten Planungen vor und vor allem die Finanzierungsmöglichkeiten. Zum einen kann die ganze Anlage, die mindestens 32 Millionen Euro kosten wird und 2028 ihre Arbeit aufnehmen soll, über den Zweckverband finanziert werden. Dadurch entgehen aber Waldbüttelbrunn oder Waldbrunn mehrere Millionen Euro an Zuschüssen aus der Härtefallregelung der RZWas (Richtlinien für Zuwendungen zu wasserwirtschaftlichen Vorhaben). Hier würden die anderen drei Kommunen aktuell leer ausgehen.
Um auch hier in eine Förderung zu rutschen, müsste Eisingen kurzfristig noch etwa fünf Millionen investieren, Hettstadt etwa 4,5 Millionen Euro und Kist etwa 2,8 Millionen Euro. Die Förderung für Waldbüttelbrunn würde voraussichtlich bei 1,217 Millionen Euro liegen, in Waldbrunn bei etwa 725.000 Euro. Mit dem Bau der Kläranlage könnten die daraus entstehenden Kosten nicht zum Erreichen der Härtefallschwelle herangezogen werden, auch nicht für zukünftige Ausgaben im Bereich der Wasserversorgung und der Abwasserversorgung.
Sonderbeiträge und Erhöhung der Abwassergebühr
Deshalb gebe es nur die Möglichkeit, die Finanzierung der Kläranlage über die jeweiligen Mitgliedsgemeinden zu stemmen, auch mit Sonderbeiträgen der Bürgerinnen und Bürger sowie mit einer Erhöhung der Abwassergebühr, war die Schlussfolgerung durch Markus Ostwald. Das sah auch der Gemeinderat so und beschloss in derselben Sitzung ebenfalls dem Bauantrag für die neue Kläranlage das gemeindliche Einvernehmen zu erteilen. Wie es nun weitergeht, wird in der nächsten Verbandsmitgliedersitzung beschlossen werden müssen.
In der Waldbüttelbrunner Gemeinderatssitzung wurde verkündet, dass Gemeindejugendpfleger Michael Langenhorst dank seiner guten Kontakte vom bayerischen Landesjugendring für das Ferienhüttendorf der Gemeinde einen Zuschuss von 25.960 Euro ergattern konnte.