(micz) Die MAIN-POST hat die umstrittene Online-Umfrage zur Oberbürgermeister-Wahl aus dem Netz genommen. Übers Wochenende hatten sich Hinweise gemehrt, dass am Ergebnis manipuliert wurde. Letzter Stand am Dienstagabend nach rund 61 000 Klicks und 1200 SMS und Telefonanrufen: OB Pia Beckmann (CSU, 37 Prozent) liegt vor Matthias Pilz (Grüne, 23 Prozent), Benedikt Kuttenkeuler (Würzburger Liste, 15 Prozent), Georg Rosenthal (SPD, 13 Prozent) und Uwe Dolata (ÖDP, 12 Prozent).
Die Redaktion hatte immer wieder betont, dass die Umfrage nicht repräsentativ ist, dass es vielmehr darum geht, auf spielerische Weise ein Stimmungsbild zu bekommen. Möglicherweise ist das vom einen oder anderen Wahlkämpfer als Aufruf zum Tricksen missverstanden worden. Internet-User hatten „Manipulationen“ beobachtet. So seien beispielsweise in der Nacht zum Sonntag zwischen 0 und 8 Uhr allein 6000 Klicks für einen Bewerber hinzugekommen. Da könne es nicht mit rechten Dingen zugehen, sagte ein Online-Experte.
Egal, ob Fanclubs einzelner Kandidaten sich zum Dauer-Klicken (mit regelmäßigem Hoch- und Herunterfahren ihrer Rechner) abgesprochen haben oder Computer-Spezialisten eigene Programme zur Umgehung der von mainpost.de eingerichteten Zugangs-Schranken entwickelt haben: Ein Stimmungsbild, das auf diese Weise zusammenkommt, ist nicht seriös, selbst wenn man unterstellt, dass alle Parteien die gleichen Möglichkeiten zum Manipulieren haben.