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Margarine am Grillplatz

Ochsenfurt

Margarine am Grillplatz

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    Bis in die Dunkelheit werden die etwa 30 Crew-Mitglieder am Mittwoch und Donnerstag arbeiten, um einen zwischen Bütthard und Oesfeld am Waldrand gelegenen Grillplatz in ein Rock-Festival-Gelände umzufunktionieren.

    Neben dem Aufbau der Bühne und der Musik- und Lichtanlage muss eine Reihe logistischer Probleme gelöst werden.

    Denn was nützen die besten Monitor-Boxen oder ein professionelles Mischpult ohne elektrischen Strom? Den liefern zwei mit Diesel betriebene Aggregate, die unabhängig voneinander laufen. "Selbst wenn eines ausfällt, sind wir noch gut versorgt", sieht sich Kemmer für alle Fälle gerüstet.

    Die zweite große Herausforderung ist die Versorgung mit Wasser, das vor allem für die Toilettenwagen und zum Geschirr spülen gebraucht wird. Hierfür stellt die Gemeinde Bütthard einen mehrere hundert Liter fassenden Wasserbehälter zur Verfügung. Eine 380-Volt-Pumpe sorgt für den nötigen Wasserdruck.

    Die Festival-Organisatoren räumen ein, dass die Veranstaltung bei den Bütthardern nicht unumstritten sei, vor allem weil man die Musik natürlich auch unten im Dorf hören könne. Bürgermeister Edwin Gramlich bestätigt dies, ausdrückliche Beschwerden habe es bei ihm im vergangenen Jahr aber nicht gegeben.

    Um die Bedenken des Jagdpächters gegen mögliche Beeinträchtigungen der Waldtiere zu berücksichtigen, habe er den Jäger und die Bauwagen-Crew im Vorfeld an einen Tisch geholt, so der Bürgermeister. Zudem dürfe wegen der Waldbrandgefahr laut Auflage des Landratsamts beim Konzert kein offenes Feuer entzündet werden. Wie Gramlich weiter sagte, will er den Veranstaltern Freiheiten lassen, aber auch die Einwände gegen "Rock am Wald" ernst nehmen.

    Die Widerstände gegen das Open-Air waren nach Einschätzung von Crew-Mitglied Christoph Zehnder in den Anfangsjahren wesentlich heftiger als heute. Das einstimmige Votum des Gemeinderats für "Rock am Wald" zeige, dass das Konzert mittlerweile bei den Einheimischen gut angenommen werde. Im vergangenen Jahr seien auch einige Ratsmitglieder unter den Konzertbesuchern gewesen.

    Die Idee für "Rock am Wald" entstand 1997, als einige Bauwagen-Leute in der Büttharder Rock-Band "Fämbess" mitspielten. Nach mehreren Auftritten bei örtlichen Festen wollte die Gruppe ein Konzert in eigener Regie durchführen und lud dazu weitere noch unbekannte Bands aus der Umgebung ein.

    "Bis heute wollen wir bei 'Rock am Wald' lokalen Newcomern die Chance geben, auf einer großen Bühne mit einer guten Anlage aufzutreten", beschreibt Kemmer das Selbstverständnis des Veranstalters. Zudem sollen nach Zehnders Worten auch Teenager die Eintrittspreise bezahlen können: "Mehr als vier Euro pro Abend wollen wir auch in diesem Jahr nicht verlangen." Folglich seien teure, etablierte Bands nicht bezahlbar.

    Und so treten am Wochenende am Oesfelder Wald die beiden Cover-Bands "Lost Eden" und "Insanity" aus dem benachbarten Wittighausen mit Rockmusik aus den 80er und 90er Jahren auf. Die Würzburger Formation "Kingfisher Gold" spielt dagegen Country-Rock im Stil der 60er Jahre, mit selbst geschriebenen Liedern. Eigenkompositionen, allerdings in aktuellem Sound, präsentieren auch die HipHop-Band "fatcat" aus Wiesentheid und die Gruppe "Margarine" aus Würzburg.

    In ruhigeren Zeiten betreibt die Bauwagen-Crew übrigens auf einem Gartengrundstück am Ortsrand von Bütthard einen offenen Jugendtreff. Den Bauwagen früherer Jahre haben die Mitglieder in Eigenleistung umgebaut in ein schmuckes, holzverkleidetes Gartenhäuschen, wo sie sich täglich treffen. Die Einnahmen von "Rock am Wald" wollen sie aber nicht nur in ihr Domizil stecken, sondern auch der Allgemeinheit zu Gute kommen lassen. Die begeisterten Beach-Volleyballer würden gerne gemeinsam mit dem SV Bütthard ein Freiluft-Volleyballfeld anzulegen.

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