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WÜRZBURG: Maria-Ward-Schwestern feiern Übernahme

WÜRZBURG

Maria-Ward-Schwestern feiern Übernahme

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    Sie sangen, intonierten rockige Klänge und spielten auch klassische Sonaten. Anlass war die Feier zur Übernahme von Schule und Kindergarten in die Trägerschaft der gleichnamigen Stiftung.

    „Viele haben gestiftet, damit der Maria-Ward-Kindergarten und die Maria-Ward-Realschule noch da sind, wenn es keine Schwestern der Maria-Ward-Kongregation mehr gibt“, erklärten die sechsjährigen Vorschulkinder Adrian und Felix von der großen Bühne des Festsaales herab ins Publikum. Die Jungs hatten viele Fragen und auf fast alles eine Antwort – nur dafür nicht: „Warum gibt es keine Schwestern mehr?“ Geschäftig hielt Kindergartenleiterin Schwester Cornelia Schüssler das Mikrofon für die beiden, von denen einer dann bekannte: „Weiß ich auch nicht!“

    Augenzwinkern gab's auch von Domkapitular Monsignore Günter Putz, der als Vertreter der Diözese, aber in Anspielung auf seine momentane Gehbehinderung nach einer Knie-Operation meinte, dass die Männerkirche manchmal langsamer voran komme als eine flotte Frauenkirche. Im übertragenen Sinne lässt sich dies auch auf die Ordensgründerin Maria Ward (1585 - 1645) beziehen, die keineswegs immer sofort Anklang bei den Kirchenoberen – Männern – fand. Sie hatte die Idee, gemäß der Spiritualität des Ignatius von Loyola (Jesuiten) einen Frauenorden zu gründen.

    Heute leben nur noch neun Maria-Ward-Schwestern in Würzburg. Zwei sind noch an der Schule, so deren Leiter Peter Schreiner. Der Nachwuchsmangel veranlasste die Schwestern vor einigen Jahren, sich für eine Stiftung einzusetzen. Sie wurde im Jahr 2002 gegründet und hat inzwischen Aschaffenburger und Würzburger Einrichtungen übernommen, in Aschaffenburg das dortige Gymnasium und die Realschule der „Englischen Fräulein“ (Maria-Ward-Schwestern).

    Die Stiftung unterliegt der Rechtsaufsicht des Bischofs von Würzburg. In den Stiftungsorganen, dem Stiftungsvorstand und dem Stiftungsrat, sind Maria-Ward-Schwestern Vorsitzende. Das Stiftungskapital beträgt zurzeit 3,7 Millionen Euro, so Schreiner. Die anstehende Generalsanierung der Würzburger Bauten dürfte auf vier Millionen Euro kommen, wovon jeweils ein Viertel der Orden und die Diözese übernehmen. Die Hälfte soll als Fördermittel vom Staat kommen.

    Die Schwester geben nicht auf

    „Niemals aufgeben!“ Dieser Baustein in der Pädagogik, die sich um junge Menschen müht, durchzog die Veranstaltung wie ein roter Faden. Oberin Sr. Carmen Irrgang, Vorsitzende des Stiftungsrates, sprach dies an: Die Schwestern gäben ab - an die Stiftung - aber nicht auf! Die Provinzoberin der Mitteleuropäischen Provinz Sr. Angela Fries blickte nach vorn, „um die Einrichtungen langfristig zu sichern“. Festrednerin Sr. Elfriede Frasch, Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, betonte: „Das Leben geht weiter, wenn es immer wieder neu begonnen wird“ und Landtagsabgeordneter Oliver Jörg (CSU) sprach von einem Meisterstück mit juristischer Standfestigkeit. Der Ministerialbeauftragte für die Realschulen Johann Seitz, Siglinde Siedler (Elternbeirat der Schule) und Carolina Lux (EB des Kindergartens), Wilma Felfe für den Freundeskreis und für die Mitarbeiter Magdalena Dorfner-Gräf – alle dankten und lobten die Zuwendung, die den Kindern und Jugendlichen hier zuteil wird. So waren es dann die Schulband und Schülerinnen der Klasse 7c, die mit flotten Rhythmen den Glauben zelebrierten: „Oh happy day!“

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