Mit dem Sieg qualifizierte er sich für die Teilnahme an der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr. Für den Oberhäuser, der sich unter den 14 Teilnehmern an die Spitze setzte, gab es in dem in Klatovy in Tschechien ausgetragenen Wettbewerb eine Besonderheit.
Erstmals, wie Markus erklärt, ist er mit der Neuentwicklung eines Fallschirms geflogen, von dem die in Florida ansässige Herstellerfirma bisher weltweit nur 24 Stück auf den Markt gebracht hat. Unter den zwölf Exemplaren, die in Europa im Einsatz sind, ist Markus Scheuermann bundesweit der einzige Springer, dem der Hersteller diesen Fallschirm anvertraut hat.
Ausgerüstet mit rund 7,5 Quadratmetern Stoff wird, so Markus Scheuermann, bei dieser Art des Fallschirmsports eine Geschwindigkeit zwischen 90 und 120 Stundenkilometer aufgebaut.
Für den Wettbewerb schreibt die Federation Aeronautique Internationale (FAI) drei Disziplinen vor: Nach dem Sprung aus etwa 1500 Metern gilt es, eine möglichst lange Strecke und durch eine 1,50 Meter hohe Lichtschranke zu fliegen, ohne den Boden zu berühren.
Neben dem Geschwindigkeitswettbewerb, bei dem mit „Speed“ durch eine vorgegebene Strecke geflogen werden muss, steht das „Zonenziel“ auf dem Wettbewerbsprogramm. Bei dieser Disziplin müssen die Teilnehmer an dem kleinen Fallschirm hängend eine 70 Meter lange Wasserfläche mit einem Fuß durchqueren und durch Tore hindurch in die Zielzone fliegen.
Dass er bei einer der Disziplinen eine Weite von 1,51 Meter gesprungen ist, gab den Ausschlag für den Sieg, der für Markus nach einer „Null-Punkte Runde“ zunächst eine Zitterpartie war. Der 29-jährige, erfolgreiche Oberhäuser absolvierte seinen ersten Tandemsprung als Zwölf-Jähriger mit Vater Franz Scheuermann. Mit 16 Jahren begann er seine Ausbildung im FSO, der im Deutschen Aero Club (DAeC) organisiert ist. Der 52 Aktive zählende Verein ist Landesausbildungszentrum Nord vom Bayerischen Landes Club.
Laut Markus Scheuermann, der bisher nicht nur 3700 Fallschirmsprünge hinter sich gebracht hat, sondern auch als Ausbilder, Tandempilot und Fallschirmwart fungiert, sind die Zukunftsaussichten für den FSO gut. Als Grund nennt er die fundierte Ausbildung und die Nachbetreuung der Nachwuchs-Fallschirmspringer, auf die im Verein besonders Wert gelegt wird. Deshalb bleiben auch die sportlichen Erfolge nicht aus: Neben dem Deutschen Meister in ihren Reihen errangen die FSO-Mitglieder beim Formationsspringen-Wettbewerb in Eisenach den dritten Platz unter 29 Mannschaften.