In der Corona-Zeit musste der Gemeinderat mehrere Monate lang in die Festhalle ausweichen. Damals spürten es die Räte an ihrem eigenen Leib: Da die marode Heizung nicht zuverlässig arbeitete, mussten sie die Abendsitzungen zum Teil in dicken Jacken verbringen. Die überfällige Sanierung wurde nun beschlossen.
Die Räte haben sich jedoch für eine pragmatische und damit finanzierbare Lösung entschieden. Die Renovierung soll nur so weit durchgeführt werden, um den weiteren Betrieb der Halle für weitere 20 Jahre zu ermöglichen. Ein von vielen gewünschter Neubau ist damit vom Tisch. Die Kosten dürften dennoch die Grenze von einer Million Euro überschreiten.
Gegen eine größere Baumaßnahme sprechen nicht nur die hohen Kosten. Bei einer Bauanfrage wäre zudem eine immissionsschutzrechtliche Prüfung und eine Behandlung nach der Versammlungsstättenverordnung nötig. Die vorgeschriebene Grenzwerte beim Lärmschutz könnten dazu führen, dass ein weiterer am heutigen Standort am Dürrbachpark nicht mehr möglich ist.
Ein Neubau wäre kaum unter sechs Millionen Euro zu haben. Bei der nun beschlossenen Unterhaltssanierung sollen lediglich das Dach und die Fassade auf Vordermann gebracht werden sowie vor allem auch die Heizung und Lüftung. Auch soll es, um die Sicherheit zu erhöhen, einen weiteren rückwärtigen Notausgang in die Brunnenstraße geben.
Für Eigenleistungen sind die Gewerke ungeeignet
Größere Arbeitseinsätze der Vereine wird es jedoch nicht geben. Dafür eignen sich die vorgesehenen Gewerke nicht. Die Bauarbeiten sollen zu möglichst wenigen Störungen führen und 2024 nach den Faschingsveranstaltungen beginnen. Gegen Jahresende sollten sie dann beendet sein.
Gut 20 Jahre reichen die Überlegungen zurück, die Festhalle auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen. Jahr für Jahr hatte der Gemeinderat Mittel im Haushalt bereitgestellt. Ausgegeben wurden sie jedoch nicht. "Was lange währt, wird endlich gut", kommentierte denn auch UBG-Rat Erich Weißenberger die nun gefundene Lösung. Die Sanierung komme nicht nur der Gemeinde, sondern auch den Vereinen zugute.
Unausweichlich und lebensnotwendig
Ähnlich sieht dies Michael Freudenberger von der CSU. Er hält die Festhalle für ein "aktives Vereinsleben" für "lebensnotwendig". Es gebe sonst kaum Möglichkeiten, größere Veranstaltungen durchzuführen.
Für Gerhard Möldner von der SPD war die Entscheidung, die größten Mängel in Angriff zu nehmen unausweichlich. "Ansonsten können wir wirtschaftlich aufhören, die Substanz verschlechtert sich jedes Jahr."