Sie sind nur ein paar Zentimeter groß, wackeln auf ihren kleinen Beinchen daher, schnappen nach einem Löwenzahnblatt das größer ist als sie – vor allem aber sind sie sehr putzig anzusehen, die jungen maurischen Landschildkröten, die im Hause von Martina Höfner ins Leben hineinwachsen.
Das Ausbrüten des gerade mal einigen Wochen alten Familienzuwachses hat eine Brutmaschine übernommen. Nach rund 75 Tagen Brutzeit sind gesunde Tierchen aus den Eiern geschlüpft. Für Martina Höfner, die bereits Erfahrung hat in Aufzucht und Pflege der kleinen Reptilien, begann der „Schildkröten-Tick“ vor rund 15 Jahren.
Zu dem ersten Exemplar, das sie sich damals ins Haus, oder besser in den Garten geholt hat, kamen noch drei weitere hinzu. Neben der Versorgung ihrer vier eigenen, die sich in den kleinen Häusern und dem Gehege sichtlich wohl fühlen, nimmt Martina Höfner auch Schildkröten in Pflege. Einem solchem Pflegling aus Giebelstadt sind auch die Eier zu verdanken. Innerhalb einiger Wochen hatte die Schildkrötendame insgesamt 16 Eier gelegt, die ihr Besitzer Martina Höfner angetraute.
Für das Geschehen im Brutkasten, in dem die Eier nur mit äußerster Vorsicht bewegt werden dürfen, interessiert sich auch Larissa Höfner. Die 14-Jährige, die sich von ihrer Mama mit der Liebe zu Schildkröten hat anstecken lassen, kennt sich auch aus in der Schildkröten-Kinderstube.
Die artgerechte Haltung ist Martina Höfner sehr wichtig. Bei der Aufzucht der Jungtiere ist dafür ausreichende Wärme ebenso wichtig wie die Fütterung. Bei den Kleinen, die bereits kurz nach dem Schlüpfen an die Wasserstelle finden, stehen Löwenzahn und Wildkräuter auf dem Speiseplan. Damit der Panzer schön kräftig wird, gibt es dazu Kalzium in Form von gemahlenen Eierschalen.
Bei aller Liebe zu den Schildkröten gibt die Gaukönigshöferin zu bedenken, dass Schildkröten keine Kuscheltiere sind. Sie ausschließlich im Haus zu halten, bekommt den Tieren auf Dauer nicht. Abgesehen von dem Aufwand an Pflege und Fütterung erfordert es auch Zeit, um die Tiere im Oktober in den Winterschlaf zu schicken und ab Februar wieder an das Leben im Freien zu gewöhnen.
Daneben, so Martina Höfner, sollte sich jeder, der sich ein solches Tier ins Haus holt, darüber im Klaren sein, dass er sie eines Tages vererben muss. Denn: Schildkröten können bei guten Bedingungen locker 100 Jahre und noch älter werden.