1295 landwirtschaftliche Betriebe im südlichen Landkreis Würzburg und Teilen des Landkreises Kitzingen haben im vergangenen Jahr Leistungen des Maschinenring Maindreieck in Anspruch genommen. Dahinter stehen 41 000 Arbeitsstunden, die Landwirte für ihre Berufskollegen als wirtschaftliche Betriebshilfe geleistet haben, ein Verrechnungswert von 6,8 Millionen Euro.
Den leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr erklärt Geschäftsführerin Jutta Michel (Ochsenfurt) mit den erheblich leichteren Erntebedingungen und geringeren Erträgen bei den Zuckerrüben. Der Zuckerrübenanbau bleibt das Schwergewicht in der Bilanz des Maschinenrings, wie Michel in der Jahresversammlung betonte.
„Wir haben zukunftsweisend investiert,“
Jutta Michel (Ochsenfurt) Maschinenring Maindreieck
Entstanden war der Maschinenring, um auch kleineren landwirtschaftlichen Betrieben den gemeinschaftlichen Einsatz teurer Großgeräte zu ermöglichen. Daraus ist eine Organisation gewachsen, die von der Bodenbearbeitung über den Pflanzenschutz bis zur Ernte alle Arbeitsschritte der Feldarbeit andeckt. Hinzu kam die hauswirtschaftliche Betriebshilfe, die einspringt, wenn ein Landwirt erkrankt ist oder zur Kur muss. 9500 Arbeitsstunden haben Mitarbeiterinnen des Maschinenrings 2012 in diesem Bereich erbracht.
Zu den wichtigsten Zukunftsthemen des Maschinenrings zählt der Einsatz von GPS bei der Feldarbeit. Zwei Sendestationen hat der Maschinenring dazu 2012 bei Bütthard und am Schwanberg montiert. Sie korrigieren das von Satelliten ausgesandte GPS-Signal und erlauben so eine zentimetergenaue Steuerung von Sämaschinen oder Mähdreschern.
„Wir haben zukunftsweisend investiert“, sagt Jutta Michel. Gegenwärtig sei die satellitengestützte Steuerung von Fahrzeugen bei der Feldarbeit zumindest hierzulande noch die Ausnahme. In wenigen Jahren, so schätzt sie, gehöre die Fernsteuerung der Maschinen zum Alltag.
Knapp die Hälfte seines Umsatzes hat der Maschinenring im Zuckerrübenanbau erwirtschaftet. Gemeinsam mit den bäuerlichen Lade- und Transportgemeinschaften bietet der Ring nicht nur in allen Stadien des Feldanbaus seine Hilfe an, sondern koordiniert auch die Rodung und den Transport in die Zuckerfabrik. Besonderes Augenmerk kommt in jüngster Zeit dem Abdecken der Mieten auf den Feldern zu, um die Rüben vor Frostschäden zu schützen.
Der Maschinenring profitiert dabei von einer automatischen Abdeckvorrichtung, die der Gützinger Landwirt Benedikt Endres entwickelt hat. Das Gerät ist mittlerweile zum Patent angemeldet, so Jutta Michel.
Mit 406 Gesellschaftern und einer Anbaufläche von 3300 Hektar gehört die vor 25 Jahren gegründete Zuckerrüben-Anbaugemeinschaft zu den wichtigsten Tochtergesellschaften unter dem Dach des Maschinenrings Maindreieck. In diesem Segment war in den vergangenen Jahren kräftig investiert worden.
Die fünf sechsreihigen Rübenroder wurden innerhalb von vier Jahren durch Neufahrzeuge ersetzt. 28 Fahrer sorgen im Herbst im Schichtbetrieb dafür, dass die Rübenernte schnell und reibungslos verläuft. Ein verbessertes Beratungsangebot und der Ausbau der hauswirtschaftlichen Dienstleistungen sind Ziele, die sich der Maschinenring für das laufende Jahr gesteckt hat. In der Betriebsberatung arbeitet der Maschinenring eng mit dem Landwirtschaftsamt zusammen. Dort steht mit Thomas Rüppel seit kurzem ein fester Betriebsberater zur Verfügung.
Dessen Aufgabengebiet erstreckt sich von der Bewertung landwirtschaftlicher Betriebe über die Analyse der Betriebsabläufe bis hin zur technischen und betriebswirtschaftlichen Optimierung.
Vorbereitet wird der Einstieg in die hauswirtschaftliche Dienstleistung außerhalb der Landwirtschaft. Der Maschinenring ist dazu dem Familiendienstleistungsring Unterfranken beigetreten, so Geschäftsführerin Jutta Michel, und will seine Leistungen künftig auch städtischen Haushalten anbieten. Zielgruppe sind unter anderem alte und pflegebedürftige Menschen, die Unterstützung bei der Hausarbeit benötigen.