Neuwahlen des Vorstands, eine außergewöhnliche Ehrung und ein besonderes Beteiligungsmodell prägten die Jahresversammlung des Maschinenrings Maindreieck. Vorsitzender Johannes Menth begrüßte dazu zahlreiche Ehrengäste, unter anderem Harald Blankart, Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kitzingen-Würzburg, die Kreisbäuerinnen Martina Wild (Landkreis Würzburg) und Anette von Berg-Erbar (Kitzingen) und Dr. Klaus Ziegler, Geschäftsführer des Verbandes fränkischer Zuckerrübenbauern.
"Es war ein schwieriges Jahr für uns, fast ohne Kontakte, und wir leben von Kontakten", sagte Menth über das Jahr 2021. Nichts desto trotz sei es ein sehr spannendes Jahr gewesen, vor allem wegen der Übernahme der Anteile am Main Ärztehaus in Ochsenfurt.
Überblick über das Geschäftsjahr 2020
Und das kam so: Weil einige Kommandidisten ihre Anteile veräußerten, standen 66 Prozent der KG-Anteile zum Verkauf. Gemeinsam mit dem Verband süddeutscher Zuckerrübenbauern und dem Verband fränkischer Zuckerrübenbauern war es dem MR möglich, diese Anteile über ein sogenanntes VR Crowd Investing Modell zu erwerben. Insgesamt halten die drei landwirtschaftlichen Verbände jetzt 66 Prozent der Anteile, allein der MR hält 38 Prozent, weil er von Beginn der Planungsphase des Main Ärztehauses an mit im Boot war. Seinen Mitgliedern bietet der MR jetzt die Möglichkeit, sich mit verzinslichen Geldanlagen an diesem Investing Modell zu beteiligen.
Einen Überblick über das Jahr 2020 gab Geschäftsführerin Jutta Michel. "Das Telefon in der Geschäftsstelle blieb stumm in dieser Zeit der Pandemie", sagte sie. Dennoch generierte der MR in diesem schwierigen Jahr einen Umsatz von 8,8 Millionen Euro.
KBM-Ehrennadel in silber für Johannes Menth
Neben den gewerblichen Aktivitäten bietet der MR auch einen Winterdienst, etwas Landschaftspflege und die Nutzung von Mietmaschinen an. Dazu kommen die Güllegemeinschaft, Streugruppe und die Mietenpflege, die von den Landwirten ganz gut angenommen werde. Bei der LMG Ochsenfurt wurden 884 366 Tonnen Zuckerrüben geladen und gefahren. Am Ende ihrer Ausführungen dankte Michel allen Mitgliedern ihres Teams für die tolle Zusammenarbeit.
Die Geschäftsergebnisse für die Jahre 2019 und 2020 stellte Steuerberater Karsten Roth vor: 2019 gab es einen Gewinn von rund 34 500 Euro und 13 250 Euro in 2020. Für 2021 rechnet Michel mit einem Gewinn von rund 25 000 Euro.
Weil Johannes Menth schon 20 Jahre als Vorsitzender des MR Maindreieck aktiv ist, bekam er eine besondere Auszeichnung. Leonhart Ost, Vorsitzender des Kuratoriums bayerischer Maschinenringe (KBM), überreichte ihm die silberne KBM-Ehrennadel für 20 Jahre verdienstvolles Engagement. Zukunftsträchtige Projekte zu kreieren sei seine Stärke, meinte Ost. Das habe er mit dem neuesten Projekt bewiesen. Auch sei Menth ein brillanter Rhetoriker, ruhig, besonnen und mit viel Herzblut bringe er sich für den MR ein. Außerdem lege er auch als Vorsitzender immer selbst Hand mit an.
Vorsitzender im Amt bestätigt
Die Ehrung sei eine Überraschung, und die sei gelungen, bemerkte Menth. Der Maschinenring ist für ihn eine Herzensangelegenheit, betonte er. Lob für seine Arbeit gab es auch von seinem Vorstand: "Du hast unseren Ring in den letzten 20 Jahren wahnsinnig nach vorne gebracht", sagte sein Stellvertreter Christian Kraft.

Bei den Neuwahlen wurde Johannes Menth mit 38 von 41 abgegebenen Stimmen wieder zum Vorsitzenden gewählt. Als Stellvertreter wurden Christian Kraft, der seit 15 Jahren im Vorstand ist, mit 38 von 42 Stimmen und Hubert Stahl aus Sulzdorf, der neu dazu kommt, mit 36 von 42 Stimmen gewählt. Volker Sieber schied aus beruflichen Gründen aus.
Zu Beiräten wurden Max Taiber, Stephan Schlichenmaier, Roman Heim, Sebastian Jörg, Kathrin Schneider, Klaus Trunk und Daniel Leimig gewählt. Nachrücker ist Jürgen Guckenberger.
Landwirte ermutigen, Dienstleistungen des MR zu nutzen
Behördenleiter Blankart lobte die Arbeit des Maschinenrings und ermutigte die Landwirte dazu, die Dienstleistungen des MR zu nutzen bevor man in eigene Maschinen investiert. Der MR sei weltweit einzigartig und auch für die Zukunft der Landwirtschaft unerlässlich.
Kritik gab es am Ende der Versammlung für die Aktion Main Ärztehaus von einem Mitglied. Er wollte wissen, ob sich der Vorstand dazu in der Lage gesehen habe, die Höhe der Investition alleine zu entscheiden. Ein klares Ja kam von Johannes Menth, auch die Satzung habe dies zugelassen.
Dass der Vorstand das allein entscheiden konnte, sei mehrmals von verschiedenen Stellen geprüft worden. Und: "Uns stellte sich die Frage, wie können wir den Verein auch für die Zukunft fit machen und finanzieren? Außerdem sitzen wir ja schon von Anfang an im Boot des Main Ärztehauses. Wir sind der Meinung, dass das die richtige Entscheidung für den MR war", betonte Menth.