Würzburg ist ein Hotspot des Klimawandels: Hitzetage und Tropennächte nehmen zu, Stadtbäume vertrocknen. Würzburg hat daher ein großes Interesse, den Klimawandel zu stoppen und muss sich zudem an klimatische Veränderungen anpassen, soweit dies möglich ist. Um dies zu unterstützen, hat der Bund Naturschutz (BN) nun einen Maßnahmenkatalog an den Klimabürgermeister und neuen Umweltreferenten Martin Heilig übergeben, heißt es in einer Pressemitteilung.
Bei einem Gespräch im Ökohaus Würzburg diskutierten Armin Amrehn (Vorsitzender BN Würzburg), Dr. Volker Glöckner (stellvertretender Vorsitzender BN Würzburg) und Steffen Jodl (Geschäftsführer BN Würzburg) mit dem neuen Klimabürgermeister Martin Heilig die Vorschläge des BN für ein besseres Klima in Würzburg.
Der BN machte dabei deutlich, dass Klimaschutz und eine Anpassung an die klimatischen Veränderungen bei allen städtischen Planungen oberste Priorität erhalten müssen. Hierzu gehört, dass eine Fassadenbegrünung in die Bauleitplanung zwingend aufzunehmen ist. Frischluftschneisen sind von einer Bebauung freizuhalten und Fließgewässer freizulegen und zu renaturieren. Das schon lange vorliegende Gewässerentwicklungskonzept ist zeitnah umzusetzen. Dass hierfür eine eigene Dienststelle „Ökologische Gewässerentwicklung“ im Umweltreferat geschaffen wird, begrüßt der BN sehr.
Steingärten verbieten
Steingärten sind zu verbieten, da diese auch einer Überhitzung der Stadt Vorschub leisten. Die Versiegelung durch den anhaltend hohen Flächenverbrauch ist deutlich zu reduzieren. Städtisches Grün ist zu erhalten und zu erweitern. Auch das vom BN vorgelegte Baumscheibenbegrünungskonzept bietet hier wichtige Unterstützung. Insbesondere die in den vergangenen Hitzesommern vertrockneten Bäume sollten bis spätestens 2020 ersetzt werden. Dabei lobt der BN die Entscheidung des Klimabürgermeisters, allein dieses Jahr 5000 zusätzliche Bäume pflanzen zu lassen.
"Schwammstadt Würzburg"
Eine Bewässerung des städtischen Grüns muss sichergestellt werden. Daher sollten Niederschläge dezentral gesammelt werden, um eine zunehmend notwendiger werdende Sommerbewässerung zu ermöglichen. Zudem könnten Niederschläge direkt in Grünanlagen geleitet werden, um dort zu versickern. Ein Konzept „Schwammstadt Würzburg“ ist zu entwickeln und zügig umzusetzen.
Bürgermeister Martin Heilig begrüßte die Vorschläge des BN. „Die Stadt steht vor einer großen Herausforderung, die es zu meistern gilt“, so Martin Heilig. Der Bund Naturschutz bot seine Unterstützung hierbei an.