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WÜRZBURG: Matthias-Ehrenfried-Haus ist jetzt „Mehrgenerationenhaus“ – Von der Leyen zu Gast

WÜRZBURG

Matthias-Ehrenfried-Haus ist jetzt „Mehrgenerationenhaus“ – Von der Leyen zu Gast

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    Ein Großteil der Würzburger Prominenz und rund 500 treue Stammgäste hatten sich im Ehrenfried-Haus versammelt, um der Familienministerin die Ehre zu geben. Doch Ursula von der Leyen war auf dem Weg von Speyer, wo ebenfalls die Einweihung eines Mehrgenerationenhauses anstand, nach Würzburg im Stau stecken geblieben. So hielten SPD-Oberbürgermeister Georg Rosenthal und CSU-Bundestagsabgeordneter Paul Lehrieder ihre Grußworte, bevor die Ministerin überhaupt da war – und zogen sich zum Amüsement des Publikums aus der Affäre, indem sie stets auf die „im Eintreffen begriffene Ministerin“ Bezug nahmen.

    Dann stürmte, strahlend und im rosa Sommerjacket, die Bundesministerin ins Veranstaltungshaus. „Jetzt habe ich aber Zeit für Euch“, versprach sie und ließ sich ein auf etliche der rund 30 Veranstaltungen, die das Matthias-Ehrenfried-Haus seinen Besuchern täglich bietet: Kniete sich zu Kleinkindern auf den Boden und sang für sie „Kleine Frösche“, löste Bilderrätsel beim Gedächtnisparcours, bewunderte die Fähigkeiten der Holzschnitzergruppe, bei der Jung und Alt voneinander lernen und ließ sich von der Seniorentanz-Chefin sogar zu einem „Bergstampfer“ überreden.

    „Was die Begegnung von Generationen unter einem Dach angeht, bieten Sie hier ja schon genau das, was wir wollen“, lobte sie den Leiter des Hauses, Jürgen Krückel.

    Mehrgenerationenhäuser seien nötig, um Alten und Jungen, die heutzutage nicht mehr selbstverständlich miteinander den Alltag lebten, wieder einen Begegnungsraum zu geben, so von der Leyen in ihrer Rede. „Wir brauchen den Silberschatz Ihrer Erfahrung“, sagte sie, zur Freude der vielen grauhaarigen Zuhörer. In von der Leyens Vision betreuen in einem Mehrgenerationenhaus Jungrentnerinnen die Kinder von gestressten Alleinerziehenden, übernehmen rüstige Opas Babysitterdienste, um berufstätige Mütter zu entlasten und bringen Jugendliche mit Technikvorsprung den Alten die Nutzung des Handys und des Computers bei. Weil das Matthias-Ehrenfried-Haus bereits viele solcher Angebote konzipiert habe, sei es als eines von 500 Häusern unter 1700 Bewerbern in die staatliche Förderung für Mehrgenerationenhäuser aufgenommen worden, so die Ministerin.

    Dass noch einiges an Überzeugungsarbeit ansteht, bevor das Mehrgenerationenhaus im Alltag angekommen ist, zeigte der Kommentar einer 82-Jährigen, die seit fünfzehn Jahren Tanzkurse belegt. „Mehrgenerationenhaus?“, meinte sie. „Warum denn nicht? Wenn die Jungen ihre Räume haben und die Alten auch.“

    Daten & Fakten

    Mehrgenerationenhaus

    Das Matthias-Ehrenfried-Haus ist eines von 500 Veranstaltungszentren, das in das „Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser“ des Bundesfamilienministeriums aufgenommen worden ist. Das Konzept sieht vor, dass diese Häuser durch „Großeltern-Enkel-Gruppen“ oder „Handysprechstunde von Jung für Alt“ und weitere Angebote Begegnungen der Generationen dauerhaft ermöglichen. Dafür gibt es einen Staatszuschuss von 40 000 Euro jährlich, der maximal zur Hälfte für Personalkosten ausgegeben werden darf. Das Förderprogramm ist auf fünf Jahre angelegt. Zur Qualitätssicherung werden die Angebote der einzelnen Häuser nach zwei Jahren überprüft. Infos: www.me-haus.de

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