"Ich habe vor allem den Mauerfall am 9. November 1989 im Gedächtnis, wenn ich an die Einheit denke", gesteht Helmut Künzel. "Früher war der Feiertag am 17. Juni. Ich müsste aber erst einmal nachdenken, warum er verlegt worden ist."
Für Michele Voigt bedeutet der Feiertag persönlich wenig, "außer Freiheit für die Deutschen und die Demokratie". Er hat als Zwölfjähriger zwar mitbekommen, dass etwas Wichtiges passiert ist, sich über die Auswirkungen damals aber kaum Gedanken gemacht.
Dass die meisten Menschen mit dem 3. Oktober wenig verbinden, liegt für Ursula Röll auf der Hand. "Die Einheit ist trotz aller Schlagzeilen meines Erachtens längst da. Über alltägliche Dinge macht man sich eben keinen Kopf." Dagegen sind ihr die Freude der Menschen, das Zugehen aufeinander, die Begrüßungen nach der Grenzöffnung noch sehr präsent.
Als Österreicherin hat die Schauspielerin Katharina Weithaler einen distanzierten Blick auf den Einheitstag. "Das ist lange her, ich weiß wenig darüber und habe am Donnerstag auch nur zufällig frei." Nationale Feiertage hält sie im heutigen Europa für weniger angebracht.