Im thüringischen Obermehler passiert eigentlich nicht viel. Doch einmal im Jahr wird es laut in dem 1000-Seelen-Dorf. Denn dann strömen Medizinstudenten aus Deutschland und Teilen Europas in das verschlafene Nest, um bei den
richtig Party zu machen.
Die teilnehmenden Fakultäten investieren viel Zeit in die Organisation des Festivals. Jede Uni überlegt sich ein Thema, unter dem dann übers Festivalgelände gerockt wird. Auch die Würzburger Medizinstudenten sind dieses Jahr wieder dabei und gehen als Engel. Doch Kostüme alleine reichen nicht, um unter der Masse der anderen Studenten aufzufallen.
"Wir in Würzburg haben dieses Jahr ein Musikvideo produziert und dabei soviel Aufwand betrieben, wie in Würzburg nie zuvor", sagt Vincent Scheper. Im Video geht es im Höhenflug über die Residenzstadt, Engel tanzen und singen auf den Festungswiesen und rappen in dunklen Straßenunterführungen.
Das gesamte Team hat sich viel Mühe gegeben, da es eine Art Wettbewerb zwischen den Unis ist, wer das gelungenste Video gemacht hat. An insgeamt drei Tagen haben die Studenten gedreht, dazu kamen noch einmal vier Tage für den Schnitt. Die Bewertung der Videos erfolgt durch die einzelnen Fakultäten, wobei jede Uni dann einen bis fünf Sterne für die Videos der anderen verteilen muss. Dabei soll allerdings berucksichtigt werden, ob die Produktion allein intern (so wie bei den Würzburger Studenten) oder auch mit externer Hilfe gestemmt wurde.
"Die Klickzahlen sind lediglich psychologisch. Wenn ein Video bewertet wird, welches mehrere Zehntausend Klicks hat, dann wird das bestimmt anders begutachtet, als eines mit nur fünftausend", so Scheper.
Ob die Würzburger mit ihrem Video punkten konnten, wird sich vom 8. bis 11. Juni bei den Medimeisterschaften zeigen.