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Würzburg: Mehr Arbeitsunfälle in Unterfranken:  Sechs Fälle verliefen tödlich

Würzburg

Mehr Arbeitsunfälle in Unterfranken:  Sechs Fälle verliefen tödlich

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    Die Zahl an Arbeitsunfällen, die polizeilich beim unterfränkischen Gewerbeaufsichtsamt in Würzburg gemeldet wurden, ist von 170 im Jahr 2023 auf 227 im vergangenen Jahr gestiegen. Das geht aus einer Pressemitteilung der Regierung von Unterfranken hervor, der auch die folgenden Informationen entnommen sind. Im Jahr 2022 waren 191 Fälle polizeilich gemeldet worden. 2021 waren es 231 und 2020 gab es 258 solcher polizeilichen Meldungen.

    Unter den gemeldeten Arbeitsunfällen waren im vergangenen Jahr auch sechs Unfälle mit tödlichem Ausgang. Im Februar kam es im Landkreis Kitzingen bei Reinigungsarbeiten eines etwa 1400 Grad heißen Warmhalteofens einer Gießerei zu einer unerwarteten und bislang ursächlich ungeklärten Verpuffung und dem Herausschleudern von circa 100 Kilogramm Flüssigeisen, das sich teilweise über den Oberkörper eines Arbeiters ergoss. Seine Verletzungen waren so schwer, dass er eine Woche später verstarb.

    Im März stürzte ein Arbeiter im Landkreis Haßberge bei der Demontage eines Baukrans auf einer Baustelle aus etwa drei Metern Höhe ab. Die erlittenen Verletzungen führten etwa einen Monat später zum Tod.

    Im April wurde der Fahrer eines Holztransporters im Landkreis Haßberge durch einen umfallenden Baum am Rande eines Waldwegs tödlich verletzt. Der Baum war vermutlich von vorangegangenen Stürmen geschwächt. Der Fahrer wollte gerade einen anderen, deutlich kleineren Baum, der quer über den Waldweg lag, beiseite räumen. Die Person war alleine und niemand bekam den Unfall direkt mit.

    Im Mai wurde ein Arbeiter im Landkreis Miltenberg an der Engstelle einer Brecheranlage für Betonteile eingeklemmt. Auch dieser Mann arbeitete allein und konnte dadurch keine Hilfe erhalten.

    Im Juni versagte in einer Betriebshalle im Landkreis Bad Kissingen beim Einlagern von Stahlstangen der Haltebügel in etwa 2,5 Metern Höhe. Die Stangen gerieten dadurch ins Rutschen. Ein Mann wollte die Stangen auffangen und wurde tödlich am Kopf verletzt.

    Im Oktober löste sich in einer Fertigungshalle im Landkreis Bad Kissingen beim Anheben mittels Schwenkkran aus einer Holzwand die Verankerung der Anschlagöse. Die herabfallende 860 Kilogramm schwere Holzwand erschlug den Kranbediener, der sich in der unmittelbaren Nähe befand.

    Die Zahl der Unfälle bei der Arbeit mit tödlichem Ausgang in Unterfranken liegt trotz leichter Schwankungen seit 20 Jahren im einstelligen Bereich und folgt der deutschlandweiten Entwicklung. In den letzten 40 Jahren hat sich die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle in einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt mehr als halbiert.

    Die Untersuchung von Arbeitsunfällen gehört zum Alltag der unterfränkischen Gewerbeaufsicht. Meist wird eine Meldung über einen Arbeitsunfall durch die Polizei übermittelt. An der Unfalluntersuchung sind die Berufsgenossenschaft, die Polizei und die Gewerbeaufsicht beteiligt. Wegeunfälle, die auf dem direkten Weg von Zuhause zur Arbeitsstätte oder zurück passieren, gelten ebenfalls als Arbeitsunfälle und sind über die Berufsgenossenschaft versichert, werden jedoch von der unterfränkischen Gewerbeaufsicht nur in einzelnen Fällen untersucht.

    Regierungspräsidentin Susanne Weizendörfer äußert in der Pressemitteilung die Bitte, auch zukünftig wachsam zu sein und das Thema Arbeitsschutz im Betrieb und auf Baustellen nicht zu vernachlässigen.

    Weitere Infos zu Gewerbeaufsicht und Arbeitsschutz auf bayern.de, beim Gewerbeaufsichtsamt oder bei der Regierung von Unterfranken.

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