Mit Wollmütze, Pulli, Jeans und ungeschminkt sieht Maria Beckmann wie die Schülerin aus, die sie jetzt wieder ist. Im Bikini, auf Highheels und mit professionell gestylter Frisur posierte die Würzburgerin 2009 in Heidi Klums Show „Germany's Next Topmodel“ vor fast vier Millionen Fernsehzuschauern. Im Januar wurde ihre Teilnahme öffentlich, im Mai ihr Ausscheiden.
Danach hat die 20-Jährige einige Zeit gebraucht, um von Topmodell-Kandidatin wieder zur Schülerin zu werden und zu verarbeiten was in den ersten Monaten des Jahres rasend schnell zwischen Los Angelas, Miami und Singapur passiert ist. „Ich bin weder abends ausgegangen, noch zum Shoppen in die Stadt.“ Der Rückzug sei nötig gewesen, um wieder zu sich selbst zu finden.
Die Suche fiel ihr leicht, denn eine Glamour-Maria will sie auf Dauer nicht sein. Ständig angesprochen zu werden, habe sie genauso genervt wie ihre Medienpräsenz. „Ich fand es nicht fair, dass das ständig mit meiner Mutter verbunden wurde,“ sagt die Tochter der Ex-OB. Sie sei zwar darauf vorbereitet gewesen, doch geärgert habe sie sich trotzdem. „Mir ist in diesem Jahr auch klar geworden, dass ich nicht permanent in der Öffentlichkeit stehen will.“
Als Model jobben, „um Geld zu verdienen und meine Kreativität auszuleben“ möchte sie schon. Ab Januar stehe sie in einer Berliner Agentur unter Vertrag.
Doch der Ausflug ins Fernsehen hat Maria Beckmann noch mehr gebracht: „Ich habe Erfahrungen gemacht, die mich weitergebracht haben, auch als Mensch.“ Von Anfang an, sei ihr klar gewesen, dass Germany's Next Topmodel „eine Show ist, mit der Einschaltquoten erreicht werden sollen“. So habe sie Erfolge und Misserfolge relativiert. Statt wie Mit-Kandidatinnen nachzulesen, was über sie geschrieben wird, konzentrierte sich Maria Beckmann darauf, bei den vielen Drehs immer ihr Bestes zu geben - „der Druck war schon enorm, man musste ständig vor der Kamera stehen“ - und trotzdem noch viel Spaß zu haben.
Denn ein totaler Profi ist die 20-Jährige dann doch noch nicht. So gesteht sie, sich noch nicht alle Folgen der Staffel angesehen zu haben. „Ich sehe mich selbst schon recht kritisch.“ In der Show habe sie Kritik an ihrem Aussehen gut wegstecken können – „das ist der Job, das prallt ab.“ Doch an den Kommentaren der Jury zu ihrer Persönlichkeit, an der sie noch arbeiten müsste, habe sie geschluckt. „Das sind halt schon recht intime Dinge, die da ausgebreitet werden.“
„Der schönste Moment war, als ich unter die ersten fünf gekommen bin. Denn das war mein Ziel gewesen.“ Ihr Ziel für 2010? Abitur machen und dann Modedesign und Management studieren.