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Meister der Sittiche

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Meister der Sittiche

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    Zuchtfreunde aus aller Welt sind bei ihm zu Gast, aus den USA, Schweden, Griechenland, Bulgarien. Eben hat ihm ein Vogelliebhaber aus der Schweiz ein paar Tiere abgekauft. „Meinen Namen kennt jeder Züchter in Europa“, sagt Lutz.

    Jetzt hat der Rottendorfer sein Wissen aus 25 Jahren in ein Fachbuch gepackt: Standard-Nymphensittiche – Die klassischen Farben“ heißt es und ist im eigenen Otto Lutz Verlag erschienen.

    Was einen idealen Nymphensittich auszeichnet, kann man in den zahlreichen Volieren rund um das Haus von Lutz am Rottendorfer Ortsrand sehen: die zarten Grautöne des Gefieders, der ausgeprägte orangefarbene Wangenfleck und die Federn der Kopfhaube. Eine weitere Qualität der Lutz'schen Nymphensittiche sieht man erst, wenn man einen fängt: Sie beißen nicht wie eigentlich üblich. Auch das ist ein züchterischer Erfolg, der die Vögel besonders familienfreundlich macht, sagt Lutz.

    Die Liebe zu Tieren hat schon den kleinen Otto gepackt. Als Bub hat er jeden Spatz aufgelesen, der aus dem Nest gefallen war, und hat ihn hochgepäppelt. 1985 hat Otto Lutz dann begonnen, sich intensiv mit dem Nymphensittich zu beschäftigen, weil er ein großes Zuchtpotenzial sah. Und er hatte ein klares Ziel. „Das war eine schwere Zeit, auch für meine Frau“, erinnert sich Lutz, denn damals war er häufig unterwegs auf Vogelschauen und zur Weiterbildung. Was macht einen erfolgreichen Vogelzüchter aus? „Wissen und züchterische Konsequenz. Und die Mendel'sche Vererbungslehre muss man auswendig können“.

    Dass Lutz ein Händchen für die zarten Wesen hat, ist unübersehbar. Kaum einen Fleck gibt es im Haus, an dem nicht eine Urkunde hängt oder einer von weit über 100 Pokalen steht. „Die Medaillen sieht man nicht, mit denen fülle ich die Pokale“, sagt der Vogelliebhaber, für den die Zucht reines Hobby ist. Obwohl seine Vögel begehrt sind, deckt der Verkauf gerade einmal die Kosten für Futter und anderes.

    Immerhin bringt das Hobby viele Reisen als Referent und Wertungsrichter zu Messen in ganz Europa und viele Kontakte mit sich. 1988 hat Lutz die Standard-Nymphensittich-Vereinigung gegründet, deren Vorsitzender er heute noch ist, wie auch des Würzburger Vogelzucht- und Schutzvereins. Seit fünf Jahren gibt er die Fachzeitschrift Nymphensittich Spezial heraus mit aktuellen Informationen über Zucht, Fütterung und Krankheiten. 2007 hat er zusätzlich die Publikation der Zeitschrift Wellensittich-Welt übernommen. Beide Vögel verbindet eine Eigenart: Beide sind mit keiner anderen Art zu verpaaren.

    Und was rät Otto Lutz Interessenten, die sich einen Vogel anschaffen wollen? „Der Nymphensittich ist ein guter Hausvogel. Er gewöhnt sich schnell an die Gemeinschaft. Man sollte ihn aber nie als Einzelvogel halten.“

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