Von diesem Amt träumt die 21-Jährige schon länger. „Ich wollte mich schon in den letzten Jahren bewerben, aber die Ausbildung ging vor“, erzählt sie. Jetzt ist sie Steuerfachangestellte und arbeitet bei einem Uffenheimer Unternehmen.
Die vergangenen Jahre hatte sie immer an der Kreuzung beim Schellbach gestanden und sich den Festzug von dort aus angeschaut. „Ich wollte sehen, ob auch alle Wagen durch das Tor passen“, erzählt sie und lacht. Letzteres macht sie sehr gerne, ist sie doch von Natur aus sehr humorvoll und Spaß versteht sie auch.
Melanie Thürauf sieht es als große Ehre, für die Stadt als Maienkönigin unterwegs zu sein. „Ein Traum für ein Mädchen“, schwärmt die künftige Königin. Nun ist die Uffenheimer Regentin eine Hoheit ohne Krone, das einzige übrigens, was ihr nicht so ganz gefällt. „Wir werden sehen“, meint sie aber mit einem vielversprechenden Augenzwinkern.
Wie bei ihren Vorgängerinnen, bleibt auch bei Melanie Thürauf ihr Kleid ein wohl gehütetes Geheimnis. „Das wird erst am 1. Mai präsentiert“, lacht sie. Ausgesucht hat sie das Kleid alleine. Gesehen hat sie darin nur ihr Freund Johannes Baier, mit dem sie in Uffenheim zusammenlebt. „Er fand, dass mir das Kleid steht“, ist die künftige Maienkönigin zufrieden.
Um das Amt bewarb sie sich selbst. Nach einem Anruf im Rathaus und einem Gespräch mit Bürgermeister Georg Schöck war die Sache klar: Sie wird die Nachfolgerin von Kristin Langmann. Zumal der Rathauschef sich freute, dass sich wieder eine junge Dame aus einem Ortsteil beworben hatte.
Ihrem Freund hat sie es übrigens erst etwas später gesagt, auf dem Weg zur Firmen-Weihnachtsfeier. Anfangs habe er gedacht, ich mache Spaß, doch dann habe er sich mit mir gefreut.
Auf die Frage, welche Erwartungen sie denn an das neue Amt hat, führt sie an, dass sie viele Leute trifft, dass es Spaß macht – „Ach, da gibt es so vieles“, meint sie. Auch möchte sie die Kulturen in den Partnerstädten kennenlernen. In Egletons war sie schon mit der Bomhardschule. „Ich war bei der Familie meiner damaligen Brieffreundin untergebracht“, erinnert sie sich. Aber Französisch könne sie nicht. „Die Verständigung hat trotzdem funktioniert.“
An Walpurgi wird die 21-Jährige viele Gäste aus Pratovecchio, Egletons und vor allem aus Kolbudy treffen. Denn am Sonntag, 29. April, laden die Stadt Uffenheim und der Deutsch-Polnische Partnerschaftsverein ein, auf dem Schlossplatz das fünfjährige Bestehen der Partnerschaft zwischen Uffenheim und Kolbudy zu feiern.
Für den 1. Mai wünscht sich Melanie Thürauf vor allem gutes Wetter, damit es ein gelungenes Fest wird und viele Leute nach Uffenheim kommen. Aber auch nach Walpurgi wird es ihr nicht langweilig, hat sie doch „viele, viele, viele Hobbys“. „Zu viele“, wie sie anfügt. Weggehen, mit Freunden treffen, ins Kino gehen, beginnt sie aufzuzählen. Aber jetzt kommt für sie erst einmal das Uffenheimer Walpurgifest.