Mindestens so gut wie die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehren ihr Handwerk von Retten, Löschen, Bergen, Schützen verstehen, können sie auch ausgelassen feiern. Einmal mehr stellten dies fast 50 Wehren unter Beweis, die am Pfingstwochenende mit den Floriansjüngern aus dem unteren Leinach deren 130-jähriges Bestehen feierten. Schirmherr war Altbürgermeister Andreas Oestemer.
Verwunderlich war die unbändige Feierlaune der Floriansjünger nicht. Schließlich hatten die Verantwortlichen gleich zum Festauftakt prominente musikalische Hochkaräter engagiert. Mit den Dorfrockern gastierten Stars der Volksmusik-Szene im Festzelt vor dem Feuerwehrgerätehaus. Bis aus Norwegen waren Mitglieder der Fan-Gemeinde nach Leinach angereist. Wahrlich nicht zu viel versprochen hatten schließlich die drei Musiker-Brüder Philipp, Tobias und Markus Thomann mit ihrer Ankündigung, „jedes Kaff zu rocken, wobei garantiert die Luzzi abgeht.“
Party-Löwen
Über die ersten drei Festtage entpuppten sich die Hettstadter Musikanten als Party-Löwen. Mit den Dorfrockern feierten sie im Festzelt den Junggesellen-Abschied ihres Chefs Thomas Nees. Dazu gehörte auf der Bühne auch ein „Feuerwehr-Men-Strip“. Ein weiteres Highlight bekamen die Festbesucher mit der legendären Band „The Jets“ geboten. Besucher haben in Leinach auf jeden Fall die richtige Veranstaltung gewählt“, zeigte sich Bürgermeister Uwe Klüpfel im Grußwort überzeugt.
Für eine Augenweide sorgte auch der Festzug, bei dem sich neben den Ortsvereinen die Patenwehr aus Greußenheim sowie die Floriansjünger aus Retzstadt jeweils mit ihren Ehrendamen präsentierten. Außergewöhnlich war die Teilnahme der Retzstadter Floriansjünger deshalb, weil sie am Pfingstwochenende selbst ihr 120-jähriges Bestehen feierten. Mit ihrem Ehrendamenführer Dominik Seufert revanchierten sich die Leinacher Repräsentantinnen Anna-Maria Back, Patricia Fuchs, Anna-Maria Issing, Corinna Kleinschnitz und Tina Richter mit der Teilnahme am Festzug in Retzstadt und dokumentierten so den ungewöhnlichen Zusammenhalt der Feuerwehren.
Florianswettkämpfe
Zum Ausklang ihres 130-jährigen Bestehens ließen die Leinacher wieder die legendären Florianswettkämpfe aufleben. Diese hatten zuletzt 1992 stattgefunden. Der Wettkampf geht zurück auf die Partnergemeinde Bräunsdorf in Sachsen, wo derartige Wettbewerbe die Leistungsprüfungen ersetzen. Wie zuletzt vor 20 Jahren waren auch bei der Neuauflage Aktive aus Leinach, sowie drei Gruppen aus Veitshöchheim und Zell zum Wettbewerb angetreten. Sieger waren die Leinacher.
Statt Gastgeschenke zu verteilen überreichten Vorsitzender Klaus Künzig und Kommandant Ewald Merkle einen Scheck über 500 Euro an den Leinacher Barbara-Gramschen-Kindergarten. Dessen Vertreterin Hilde Huber dankte für den Obolus der Floriansjünger zur Umgestaltung des Außenbereichs.