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WÜRZBURG: Mentoring an der Uni: Beziehung für ein Jahr auf dem Weg zum Job

WÜRZBURG

Mentoring an der Uni: Beziehung für ein Jahr auf dem Weg zum Job

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    „Das Alumni-Büro vermittelt Kontakt“. Ist die Uni jetzt auch bei der Partnerschaftssuche behilflich? Wer nur den einen Satz liest, könnte diesen Eindruck gewinnen. Und: So ganz daneben liegt man damit nicht. Allerdings handelt es sich um von vornherein zeitlich begrenzte Beziehungen. Für 17 „Paare“ – immer in der Konstellation ein Studierender und ein berufstätiger Ehemaliger der Universität. Ziel: Die Ehemaligen (wie in den USA „Alumni“ genannt) unterstützen als „Mentoren“ die Studien- und Berufsplanung der jungen Leute. Name des Programms: Mentoring.

    Wie man in dieses Programm gerät, verrät Michaela Thiel vom Alumni-Büro der Universität. Sie hat sich die Daten der Interessenten angeschaut, die sich im Internet im Alumni-Netzwerk registriert und Angaben zu ihrem Lebenslauf und zu ihren Interessen gemacht haben.

    Mentoren und Mentees

    Auf der einen Seite die potenziellen Mentoren – Unternehmer, Eventmanager, Anwälte, Marketing-Experten oder Industriechemiker, Mitarbeiter in Bildungseinrichtungen oder beim Deutschen Akademischen Austauschdienst –, auf der anderen Seite die „Mentees“ – Studierende oder Doktoranden der Pädagogik, Soziologie, Biochemie, BWL, Jura oder anderer Fächer.

    Auf Grundlage der Informationen, die die Interessenten hinterlegt haben, hat Thiel 17 Mentoring-Paare für die im Frühjahr gestartete Versuchsstaffel zusammengebracht.

    Eines dieser Paare bilden Georg Döller und Kathrin Miebach. Der 34-jährige Döller hat familiäre Wurzeln in Unterfranken, studierte dereinst in Würzburg Politische Wissenschaften, Geschichte und Soziologie und sammelte während dieser Zeit parallel dazu intensive Erfahrungen bei verschiedenen Printmedien, unter anderem bei der Main-Post. Seit 2003 arbeitet er als Redakteur und Videojournalist fürs ZDF.

    Ungewöhnliche Studienlaufbahn

    Döllers Mentee ist Kathrin Miebach. Die 30-Jährige weist „Krater im Lebenslauf“ auf, wie sie es selbst formuliert. Dabei trifft „ungewöhnliche Studienlaufbahn“ die Sache vielleicht besser. Miebach hatte nämlich nach ihrem ersten BAföG-finanzierten Studium mit erfolgreich bestandenem ersten juristischen Staatsexamen noch ein Germanistik-Studium drangehängt und selbst finanziert.

    Den Magister-Abschluss in der Tasche und gerüstet mit einschlägigen Praktika-Erfahrungen, sucht sie jetzt den Berufseinstieg, möglichst in die Welt der Medien. Weil Hilfe dabei nicht schadet und „man von den Erfahrungen anderer profitieren kann“, hat sie sich beim Mentoring-Programm der Uni angemeldet.

    Die vermittelte „Patenschaft“ startete vor einem halben Jahr von ihrer Seite „eher erwartungslos“, habe sich aber „toll entwickelt“. Der Kontakt läuft über E-Mail, Facebook, Telefon. „Ich stieß bei meinem Mentor von Anfang an auf offene Ohren, konnte ihm Arbeitsproben schicken, hab' viel Input für Bewerbungen bekommen. Außerdem hat Georg mir Anregungen zu Offensivbewerbungen gegeben, auf die ich selbst nicht gekommen wäre“, erzählt Kathrin Miebach, die mit Döllers Hilfe inzwischen tatsächlich die gewünschte Volontariatsstelle erhalten hat.

    Klingt nach zeitaufwendiger Arbeit für den Mentor. Auf die Frage „Warum tun Sie das, Herr Döller?“ beim Gesprächstermin im Alumni-Büro lacht er. „So zeitintensiv empfinde ich die Betreuung meines ,Schützlings' nicht. Man kann doch in der Mittagspause mal eine Mail beantworten oder während der Heimfahrt im Auto telefonieren“, antwortet der Mann, der beim ZDF ständig mit Hospitanten und Nachwuchskräften zu tun hat.

    Auch wenn er selbst keinen offiziellen Mentor gehabt hat, gab es doch „immer wieder berufserfahrene Kollegen, die mir wertvolle Tipps gaben und mich unterstützten“. Heute schlupft Döller in diese Rolle und versucht seinem Mentee beim Berufsstart zu helfen.

    Schriftliche Vereinbarung

    Schriftlich vereinbart ist, dass die Mentoring-Paare ihre Beziehung ein Jahr lang pflegen. Für Fragen und Tipps steht ihnen in dieser Zeit das Alumni-Büro zur Seite, das das Programm in Kooperation mit Krischan Brandl vom Karriere-Dienst („Career Service“) der Uni anbietet. „Alle aktuellen und ehemaligen Studierenden und Beschäftigten sind herzlich eingeladen, am Mentoring-Programm teilzunehmen und sich am Alumni-Portal der Universität zu registrieren“, sagt Michaela Thiel.

    Einzige Voraussetzungen sind Zuverlässigkeit und Kommunikationsfähigkeit. Die Registrierung für das Programm erfolgt über das Alumni-Portal der Uni.

    Die nächste Mentoring-Staffel beginnt im Frühjahr 2011 und soll mehr Teilnehmer haben als der gerade laufende Pilotversuch. Eine Infoveranstaltung findet am Dienstag, 7. Dezember, um 18 Uhr in der Neuen Universität am Sanderring statt; der Raum wird am Eingang ausgeschildert.

    Weitere Informationen: www.alumni.uni-wuerzburg.de oder bei der Alumni-Beauftragten Michaela Thiel, Tel. (09 31) 3 18 31 50, E-Mail: alumni@uni-wuerzburg.de

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