(fcn) Während der letzten Sitzung des noch amtierenden Gemeinderats standen die Verabschiedungen des Bürgermeisters sowie zehn Gremiumsmitgliedern im Mittelpunkt. Eine „Abwahl ist in einer Demokratie ein ganz normaler Prozess, die Art und Weise ist eine andere“, sagte Paul Merklein.
Einige Gemeinderäte hätten ihm als Bürgermeister nie eine Chance gegeben, fügte er hinzu. Darauf wollte er am Ende seiner Amtszeit jedoch nicht näher eingehen. Merklein bedankte sich bei der Verwaltung, die sich „teils loyal, teils distanziert“ verhalten habe. Außerdem dankte er der Bevölkerung für viele informative Gespräche. „Daraus habe ich einen Pool von Ideen geschöpft.“
Merklein erinnerte an einige wichtige Projekte in den vergangenen sechs Jahren. Besonders hob er den Anschluss an den Abwasserverband Ochsenfurt hervor. „Diese Entscheidung würde ich heute wieder treffen.“ Dadurch seien die Abwasserversorgung günstiger und der ökologische Aspekt mit dem Anschluss an den Vorfluter Main berücksichtigt worden. Die Einkaufsmärkte am Langenwiesengraben in Giebelstadt stellten für die Bürger „eine große Bereicherung“ dar, daneben entstehe ein Wohngebiet zu preiswerten Konditionen.
„Ich übte mein Amt sehr gern aus“, betonte Merklein. Der Gemeinderat habe „die Ärmel hochgekrempelt und viel angepackt.“ Dazu zählte er auch die Ansiedlungen von Firmen an der Flugplatzstraße und das Seniorenheim, dessen Baubeginn bevorstehe. Die Höherstufung vom Klein- zum Unterzentrum trug ihm als Ortsoberhaupt „Zorn, Neid und Missgunst“ von Kommunalpolitikern aus anderen Gemeinden ein. Dies habe er im Wahlkampf gespürt.
„Das Bild Giebelstadts hat sich sehr verändert“, zog stellvertretender Bürgermeister Ernst Neige Bilanz. Er wünschte Merklein zum Abschied „alles Gute“. Neige war seit 1972 im Gemeinderat, davon zwölf Jahre als Bürgermeister-Stellvertreter. Für diese Leistung erhielt er von seinen Kollegen und den zahlreichen Gästen viel Beifall. Ebenfalls Lob und Anerkennung bekam Hans-Dieter Heinrich, der auch seit 1972 im Gemeinderat aktiv war.
Willi Gruber, der 18 Jahre im Gemeinderat tätig und zuvor schon sechs Jahre Ortssprecher von Allersheim war, dankte für die „super Zusammenarbeit“ und hoffte, dass sich die altgedienten Räte wieder treffen. Hugo Beetz, der zwölf Jahre als Gemeinderat fungierte, legte dem neuen Gremium ans Herz, verantwortungsvolle und gerechte Entscheidungen für alle zu treffen. Ojars Gilbergs wünschte dem neuen Gemeinderat „eine glückliche Hand“.
Ihren Abschied feierten außerdem: Martin Landwehr (Gemeinderat seit 1990), Marie-Luise Döller, Alfred Hügel, Werner Krenkel (alle seit 1996) und Monika Wolz (seit 2002).