Viele Jahre lang hat sich der Stuttgarter Verleger Michael Klett (76) für die Universität Würzburg engagiert, sechs Jahre davon als Vorsitzender des Universitätsrats. Jetzt wurde er in der Neubaukirche, der Universitätsaula, feierlich verabschiedet.
Klett ist der Universität schon seit den 1980er-Jahren als Freund und Gönner verbunden. Darauf wies Universitätspräsident Alfred Forchel in seinem Grußwort hin. Forchel betonte Kletts Rolle als Mitbegründer, Verleger und Sponsor der „Würzburger Symposien“. Diese Veranstaltungsreihe wurde 1983 auf eine gemeinsame Initiative von Klett und dem damaligen Universitätspräsidenten Theodor Berchem ins Leben gerufen. Insgesamt zwölf dieser Symposien fanden in den folgenden 20 Jahren statt. Ihr zentrales Anliegen war es, wichtige Fragen der Wissenschaft aus natur- und geisteswissenschaftlicher Sicht zu behandeln.
„Interdisziplinarität und der Austausch zwischen Natur- und Geistes- oder Sozialwissenschaften waren Ihnen immer ein besonderes Anliegen“, so Forchel zu Klett, der mit seiner Frau Gertrud und seinem Sohn David zur Feier nach Würzburg gekommen war.
Der Austausch von Natur- und Geisteswissenschaften, der Michael Klett so am Herzen liegt, prägte auch die dreistündige Feier zu seiner Verabschiedung: Die Gäste hörten wissenschaftliche Vorträge unter dem Motto „Streifzüge durch die Wissenschaft – von Ptolemäus, Fliegen und Elixieren“, schreibt der Uni-Pressedienst.
Die Referenten waren allesamt Professoren der Universität Würzburg: Dag Nikolaus Hasse (Philosophie, „Vom ptolemäischen zum kopernikanischen Weltbild“), Martin Heisenberg (Biologie, „Die Fliege als Unternehmer“), Georg Ertl (Medizin, „Herzschwäche – zwischen technischem Fortschritt und ganzheitlicher Medizin“) und Wolfgang Riedel (Literaturwissenschaft, „Die Elixiere der Dichtung“).
Für sein Engagement um die Universität Würzburg bekam Klett 1988 die Ehrenbürgerwürde verliehen, 1992 folgte die Würde eines Ehrensenators. Das ist die höchste Auszeichnung, die die Universität zu vergeben hat. 1999 wurde Klett von der Philosophischen Fakultät II mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.
„Als 1998 der Hochschulrat ins Leben gerufen wurde, waren Sie von Anfang an mit dabei“, so Forchel. „Und als man 2007 einen Vorsitzenden für dieses Gremium suchte, das heute Universitätsrat genannt wird, fiel die Wahl nicht schwer – nicht zuletzt deshalb, weil Sie sich jahrzehntelang für den Dialog und die Kooperation zwischen Geistes- und Naturwissenschaften und für den Erhalt der Volluniversität in Würzburg eingesetzt hatten.“
Als Vorsitzender des Universitätsrates habe Klett bis zu seinem Ausscheiden aus dem Gremium im September 2013 wichtige Impulse zu Fragen der Autonomie der Hochschulen gegeben, sagte der Präsident.