In 144 bayerischen Kommunen soll ab August nach einem Beschluss des bayerischen Kabinetts bei Wiedervermietung von Bestandswohnungen die im März von der Großen Koalition beschlossene Mietpreisbremse greifen. Die Regelung betrifft unter anderem auch Würzburg und Gerbrunn.
Laut dem Immobilienportal „immowelt.de“ sind die Mieten in Würzburg in den vergangenen fünf Jahren um 39 Prozent angestiegen. Aktuell kostet eine Wohnung im Schnitt 9,60 Euro pro Quadratmeter – drei Euro mehr als noch 2010. Für die Mietpreisanalyse hat das Portal in exemplarisch ausgewählten bayerischen Städten den Angebotspreis des ersten Halbjahres 2015 mit denen des ersten Halbjahres 2010 verglichen.
In allen Städten, die „immowelt.de“ untersucht hat, haben sich die Mieten um mindestens 15 Prozent erhöht. Neben Würzburg waren die Anstiege besonders in Bayreuth (35 Prozent; von 6 Euro auf 8,10 Euro pro Quadratmeter) und Augsburg (27 Prozent; von 6,70 Euro auf 8,50 Euro pro Quadratmeter) hoch.
Zwar hat München nicht den steilsten Mietanstieg zu verbuchen, dennoch ist die Landeshauptstadt laut dem Immobilienportal die teuerste Großstadt in Bayern und Deutschland. Aktuell liegt der Quadratmeterpreis bei 15,10 Euro, vor fünf Jahren waren es 11,70 Euro.
Die Mietpreisbremse sieht vor, dass bei Wiedervermietung von Bestandsimmobilien die Miete höchstens so weit wie die örtliche Vergleichsmiete plus zehn Prozent angehoben werden darf. Für bestehende Mieten gilt ein Bestandsschutz. Bei einer Neuvermietung darf der Vermieter auch dann eine Miete oberhalb dieser Grenze verlangen, wenn die Immobilie bereits zu diesem Preis vermietet war. Allerdings kann er die Miete dann nicht mehr erhöhen.
Es gibt auch Ausnahmen: Neubauten mit Erstbezug nach dem 1. Oktober 2014 sowie Wohnungen, die umfassend saniert wurden fallen nicht unter die Mietpreisbremse.