1958 wurde das Gebäude der heutigen Polizeiinspektion Würzburg-Ost in der Augustinerstraße errichtet. Jetzt, 53 Jahre später, ist das markante und denkmalgeschützte Gebäude reif für eine grundlegende Sanierung. Vor allem auch vor dem Hintergrund, dass nach dem Um- und Neubau hier die Polizeiinspektionen Ost und West unter einem Dach zusammengeführt werden sollen.
Als im November 2010 die Pläne für die Generalsanierung in der Kommission für Stadtbild und Architektur vorgestellt wurden, war die Resonanz überaus positiv. Damals erklärte Baudirektor Joachim Fuchs, der Leiter des Staatlichen Bauamts, dass das Gebäude für die gemeinsame Inspektion zu klein sei und außerdem die teilweise marode Bausubstanz aus den späten 1950er Jahren den Betrieb einer modernen Polizeidienststelle nicht zulasse. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die technische Infrastruktur absolut am Ende sei.
Ein Erweiterungsbau, der den bestehenden Bau umklammert, soll zusätzliche Raumkapazitäten schaffen. Außerdem soll der später errichtete Erweiterungsflügel an der Gotengasse abgerissen werden und durch einen Neubau ersetzt werden. Das äußere Erscheinungsbild des Hauptgebäudes soll indessen weitestgehend erhalten werden. Vor dem Hauptbau soll eine kleine öffentliche Grünanlage entstehen und auch der Greising-Pavillon, der heute hinter Mauern versteckt ist, soll wieder zugänglich gemacht werden.
Zwei Jahre soll die Bauzeit für die Generalsanierung betragen, bei der das Gebäude vollständig entkernt werden muss, erklärte Fuchs jetzt auf Anfrage. Ende 2012 könnte es aus seiner Sicht mit der Sanierung losgehen, Ende 2014 könnten Um- und Neubau fertiggestellt sein. 18,7 Millionen Euro lässt sich der Freistaat das Bayern das Projekt kosten.
Projekt kostet 18,7 Millionen
Und wo bekommt die Polizei während der Bauarbeiten ein neues Domizil? Ein Teil der Beamten wird ab Anfang 2012 zwei Jahre lang bei der Autobahnpolizei Biebelried im Mainfrankenpark unterkommen, so Fuchs. Dort sind hierfür bereits vorbereitende Arbeiten im Gange. Ein zweites Standbein wird die Polizei in der Nürnberger Straße auf dem Gelände der ehemaligen Firma Glas-Keil erhalten. Hier soll ebenfalls im nächsten Jahr mit den Umbauarbeiten begonnen werden.
Nach Beendigung der Generalsanierung stehe der Polizei dann ein funktionsfähiges und modernes Inspektionsgebäude zur Verfügung, so Fuchs, das zudem den Vorteil habe, zentral in der Innenstadt zu liegen.
Im Zuge des Verfahrens wird sich am kommenden Dienstag der Bau- und Ordnungsausschuss des Stadtrats mit dem Projekt befassen. Der Stadtrat ist nicht direkt in das Genehmigungsverfahren involviert, muss aber sein Einvernehmen mit der Planung erklären.