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WÜRZBURG: Mit Bauchkribbeln nach Tansania

WÜRZBURG

Mit Bauchkribbeln nach Tansania

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    Vor der Abreise nach Tansania: Die Jugendlichen, mit Lehrer Peter Wagenbrenner, sind gespannt auf die neuen Erlebnisse.
    Vor der Abreise nach Tansania: Die Jugendlichen, mit Lehrer Peter Wagenbrenner, sind gespannt auf die neuen Erlebnisse. Foto: FOTO Glatzer-Hellmond

    „Und denkt daran, dass Flüssigkeiten und spitze Gegenstände nicht im Handgepäck transportiert werden dürfen“, sagt Lehrer Peter Wagenbrenner seinen Schülern, während er Moskitonetze und Tabletten für die Malaria-Prophylaxe verteilt. Rebecca lauscht gespannt den letzten Tipps und Ratschlägen. „Ein Spray gegen Mücken habe ich schon gekauft, das war ganz schön teuer“, sagt sie. Ein wenig aufgeregt ist sie, immerhin ist es das erste Mal, dass sie nach Afrika fliegt. Und das nicht nur, um Urlaub zu machen.

    „Ich werde jeden Tag etwa zwei Stunden in einer Schneiderei aushelfen“, erzählt sie. Ihr Mitbringsel für den tansanischen Betrieb: Schere und Nähzeug. „Nun hoffe ich, dass uns die Leute dort freundlich aufnehmen und bin sehr gespannt, was uns erwartet.“ Auch der 16-jährige Dewayne freut sich auf die Reise ins ferne Afrika: „Ich will sehen, wie die Menschen dort leben. Die Armut muss sehr groß sein. Vielleicht weiß ich danach die kleinen Dinge des Lebens mehr zu schätzen“, sagt er. Mit ins Gepäck kommt ein Set mit Schraubenschlüsseln, denn er wird sein Praktikum in einem Kfz-Betrieb machen. „Wir haben uns natürlich Gedanken über die Geschenke gemacht und wollen, dass sie den Menschen in Mwanza von Nutzen sind“, erklärt Wagenbrenner. Das Ziel der Reise sieht er darin, den Horizont seiner Schüler zu erweitern und „ihnen hoffentlich neue Sichtweisen zu vermitteln“.

    Als Hauptschule ausgewählt

    Die Reise, die von der Akademie Frankenwarte gesteuert wird, findet im Rahmen eines entwicklungspolitischen Schüleraustausches statt – veranstaltet vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Die Zellerauer Hauptschule ist bundesweit die einzige Hauptschule, die bei dem Projekt ausgewählt wurde. „Die Chance werden wir nutzen“, sagt Wagenbrenner nicht ohne Stolz. Etwa 70 Prozent der Reisekosten sind durch den Austausch gedeckt, einen Sponsoren hat die Schule – dank des Elternbeiratsvorsitzenden Karl Turba – auch in der Sparkasse gefunden. Und: Der Würzburger Fußballverein spendet Trikots für kleine Fußballer. „Für die Kinder bleibt ein Betrag von 150 Euro, das ist machbar.“

    Neu für die Schüler ist auch, dass sie sich das erste Mal längere Zeit auf Englisch unterhalten müssen. Außerdem steht ein Schnupperkurs in Kisuaheli auf dem Plan. Um Land und Leute besser kennenzulernen, gibt es eine Stadttour und einen Rundgang über die Märkte. Auch ein Ausflug an den Viktoriasee ist geplant und ein Nachmittag rund um Fischfang und Verarbeitung erwartet die Schüler. Besonders aber freut sich der 16-jährige Dewayne auf das Fußballspiel mit den afrikanischen Jugendlichen. „Mal schauen, wie die abgehen“, meint er und grinst.

    Darauf freut sich auch Darius, der selbst aus einem sehr armen afrikanischen Land, Äthiopien, stammt. „Ich glaube, dass die Menschen in Tansania sehr hilfsbereit sind.“ Alex hingegen ist vor der Abreise noch ein bisschen skeptisch: „Ich hoffe, dass ich gesund wieder komme.“ Wagenbrenner beruhigt ihn: „Es kann eigentlich nichts passieren, wenn ihr euch an die Abmachungen haltet.“ Die Impfungen, zum Beispiel gegen Hepatitis und Gelbfieber, sind gemacht, vor Ort sei nun wichtig, dass die Jugendlichen mit Wasser, rohem Gemüse und Obst aufpassen.

    Gespannt ist Alex schon auf seine Arbeit in einem Computergeschäft, als Mitbringsel hat er einen USB-Stick und jede Menge Rohlinge im Gepäck. Und Rosetta freut sich schon auf etwas „ganz Neues“ und darauf, „dass man Vorurteile abbauen kann“. Genau das ist das Anliegen Wagenbrenners: „Ich glaube, dass die Jugendlichen nach der Reise nicht mehr die selben sein werden. Im positiven Sinne natürlich“, sagt er und lacht.

    Bei einem Seminar auf der Frankenwarte sollen die Erfahrungen dann besprochen werden – außerdem wird es einen Reisebericht geben. „Deshalb“, wendet sich Wagenbrenner an die Schüler, „bitte ich euch, ein Reisetagebuch zu führen.“ Nickende Köpfe – es kann losgehen.

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