Das Mountainbike-Etappenrennen, das als das härteste der Welt bezeichnet wird, führt über Reith im Albbachtal, Mayrhofen, Brixen, St. Christina (Dolomiten), Sarnthein, Kaltern, Andalo nach Riva del Garda (Gardasee). In acht Tagesetappen gilt es, 633 Kilometer zurückzulegen und dabei 22 117 Höhenmeter zu überwinden, im Schnitt 2770 Höhenmeter am Tag. Das Ziel im italienischen Riva del Garda wird am 25. Juli erreicht. Mehrmals geht es dabei in Höhen von 2300 Metern und mehr.
Insgesamt sind es 550 Zweierteams, die an den Start gehen. Thomas Rückel und Sebastian Ödamer haben sich sieben Monate lang intensiv vorbereitet.. Dabei haben sie mehr als 15 000 Kilometer mit dem Mountainbike zurückgelegt und dabei rund 120 000 Höhenmetern überwunden.
Gestartet werden sollte am Samstag in Mittenwald. Hoch motiviert, bei strömendem Regen und sechs Grad Celsius begaben sich Sebastian Ödamer und Thomas Rückel zum Start. Doch die erste Etappe wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt: Auf 1800 Metern Höhe hatte es um 10 Uhr schon 20 Zentimeter Neuschnee und es sollten im Laufe des Tages noch 40 Zentimeter daraus werden.
So ging es mit dem Teamfahrzeug nach Reith im Alpbachtal. Dort mussten sie fast den ganzen Nachmittag bei strömendem Regen ausharren. Mittags fuhren sie dann doch noch eine Stunde durch den Regen.
Am Sonntag konnten sie bei Sonnenschein um 11 Uhr endlich fahren. Drei Stunden fuhren sie bergauf und bergab, bis sie Mayrhofen erreichten. „Es lief bis zum Kerschbaumsattel ganz gut und auch noch bis zur Hälfte des Lossattel,“ berichten die beiden, bis Thomas Rückel dann ein Krampf im rechten Bein heimsuchte. „Aber zum Glück ist ja Sebastian Ödamer dabei, der mich die letzten Höhenmeter immer wieder anschob“, berichtet Thomas. Auf der letzten Abfahrt... ...konnten sie noch einige Plätze gut machen und entschieden einen Zielsprint einer 16-köpfigen Gruppe für sich. Damit reichte es am ersten Tag für einen zufriedenstellenden Platz 121. Höchstgeschwindigkeit waren an diesem Tag 78 Stundenkilometer.
Montags stand endlich eine ganze richtige Etappe an. Nicht mehr ganz frisch, ließen sie es ruhig angehen, schließlich wartete ein 1600-Meter-Anstieg auf die Auber Mountainbiker. Ging bis Kilometer zehn ganz gut, gab es dann die erste Panne: Speichenriss. Bei schlauchlosen Reifen heißt das: Luft raus, Speiche rausschmeißen, Schlauch rein: fünf Minuten Zeitverlust. „In diesen fünf Minuten überholten uns aber all diejenigen, die technisch wohl noch in der Entwicklungsphase sind“, berichtet Thomas Rückel. Somit gab es Stau an jedem Trail und sie verbrachten viel Zeit mit Warten. Die letzten dreihundert Höhenmeter konnten sie fast gar nicht mehr mit fahren, mussten fast nur noch schieben wegen Stau, aber auch unfahrbaren Stellen mit viel Geröll.
Dann ging es fast 60 Kilometer nur abwärts, wo die beiden dann fast nur noch am überholen waren. „Zumindest bergab hat uns bislang noch niemand überholt,“ berichtet Thomas Rückel. Nach vier Stunden und fünfzig Minuten rollten sie nach 95 Kilometern in Brixen ein: Platz 157.
Am Dienstag, stand die Königsetappe an. Die beiden sind fit und freuen sich auf die Fahrt durch Südtirol. Trotzdem machen sie sich keine Illusion: Natürlich wollen sie so schnell wie möglich das Ziel erreichen, aber: „Unser vorrangiges Ziel ist es, gesund im Ziel anzukommen und von Pannen verschont zu bleiben“, ordnet Thomas Rückel sich und seinen Mitstreiter vor dem Ziel bescheiden ein.
Dass sie dabei alles geben müssen, ist den beiden Aubern auch bewusst. Nicht umsonst lautet die Devise ähnlich wie sich auch ihr Team nennt: „Immer an der Grenze - Team Grenzbereich.“
Wer Thomas Rückel und Sebastian Ödamer bei ihrem Weg über die Alpen verfolgen will, kann das auf deren Homepage
www.Team-Grenzbereich.de
oder auf der offiziellen Transalpwebseite:
www.bike-Transalp.de
tun.