Mit Fahrrad und Bus raus aufs Land. So lautet die Idee des Maintalsprinters, der seit dem 30. April auf der APG-Linie 400 verkehrt. Der Maintalsprinter ist kein normaler Linienbus, sondern ein Freizeitbus, welcher als besonderes Extra einen Fahrradanhänger hinten angespannt hat. Bis zu 16 Fahrräder kann der Bus transportieren. Zwischen Mai und Anfang Oktober ist der Freizeitbus am Wochenende und feiertags im zwei-Stunden-Takt in Mainfranken für Radler, Wanderer, Städtebummler, Kulturinteressierte und andere Ausflügler unterwegs.
Der Freizeitbus scheint bei den Touristen und Einheimischen gut anzukommen. Dominik Stiller vom Nahverkehr Würzburg–Mainfranken ist mit den bisherigen Reaktionen zufrieden. „Die Besucherzahlen hängen natürlich stark vom Wetter ab. Bei schönem Wetter sind einige Fahrgäste, auch mit den Rädern, mit den Bussen unterwegs. Bei Regen bleiben die Busse teilweise leer, weil die Leute dann auch keine Lust haben mit dem Rad oder zu Fuß die Gegend zu besichtigen.“
Freizeitbus kommt an
Auch Waltraud Schiedermair aus der Touristeninformation Sommerhausen meint, dass das Projekt sowohl bei Touristen als auch Einheimischen positiv angenommen wird. „Der Maintalsprinter kommt bei den Leuten sehr gut an. Sie finden es toll, dass so etwas bei uns in der Region angeboten wird. Die Broschüren werden jedenfalls gerne entgegen genommen.“
Die Route des Maintalsprinters deckt zehn Stationen entlang des Mainradweges ab: Den Anfang bilden die Badeseen in Erlabrunn, nächster Stopp ist das Wasserwerk in Zell am Main. Weiter geht es von der Bismarckstraße in Würzburg nach Randersacker, Sommerhausen, Ochsenfurt, Sonderhofen, Gelchsheim und Baldersheim bis nach Bieberehren. Wer will, kann beispielsweise das Fahrrad in Ochsenfurt aufspannen, mit dem Bus bis nach Bieberehren fahren und auf dem Gaubahnradweg in etwas mehr als einer Stunde zurück nach Ochsenfurt radeln. Auf dem Wegesrand warten dann Städte, Ortschaften und fränkische Dörfer. Vom Standpunkt Sommerhausen aus sei bei den Touristen die Strecke Sommerhausen bis Würzburg am beliebtesten. „Viele Touristen nehmen den Bus bis nach Würzburg, besichtigen die Stadt und radeln am Main entlang zurück nach Sommerhausen“, erklärt Waltraud Schiedermair.
Einheimische dagegen würden die Maingegend schon zur Genüge kenne. „Für Leute aus der Region ist die Richtung Taubertal interessanter, beispielsweise bis nach Bieberehren und auf dem Gaubahnradweg wieder zurück“, so Schiedermair.
Weinfeste locken Besucher an
Auch Dominik Stiller sieht die Relation Randersacker – Würzburg als sehr beliebt an: „Dadurch, dass in Randersacker viele Veranstaltungen sind, ist dieser Streckenabschnitt sehr gefragt. Die Weinfeste oder auch die Weinbergswanderung an Christi Himmelfahrt locken die Besucher her.“ Positiv überraschend sei auch, dass die Endhaltestelle Bieberehren sehr oft genutzt wird. Dadurch zeigt sich, dass die Verknüpfung in den Gau sinnvoll war.
„Die Idee hinter dem Freizeitbus war es, bewusst einen Akzent im Freizeitverkehr zu setzen. Außerdem will man dadurch neue Fahrgäste gewinnen, indem man die Leute darauf aufmerksam macht, dass man auch in der Freizeit die Öffentlichen nutzen kann. So sind am Ende womöglich weniger Autos unterwegs“, erklärt Dominik Stiller. Bis Oktober wird das Projekt noch weiterlaufen, dann gilt es die Zahlen zu vergleichen, Resonanzen einzuholen und zu sehen, ob der Maintalsprinter in der Form im nächsten Jahr weiter laufen wird.