So schnell kann es manchmal gehen: Erst im Januar ist Christine Wolfram in die V-Partei³ eingetreten, jetzt ist sie schon Landtagskandidatin für "V Hoch Drei" im Stimmkreis Würzburg-Stadt. "Schon kurz nach dem Eintritt wurde ich gefragt, ob ich mir eine Kandidatur vorstellen kann. Es hat sich spontan so ergeben, und ich fand es eine coole Idee", sagt die 22-Jährige.
Aktiver Wahlkampf ist für Wolfram im Moment allerdings nicht drin: Ihren ersten Job nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zur Winzerin im Juli hat die Würzburgerin bei einem Bio-Winzer in Südtirol angetreten. Dort wird sie nach der Weinlese und der Apfelernte noch mindestens bis Ende Oktober im Weinkeller beschäftigt sein. Das war schon lange vor ihrem Eintritt in die "Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer" geplant, und Wolfram fühlt sich dort auch gut aufgehoben: "Wir machen hier Naturwein und arbeiten fast ohne Zusatzstoffe. Außerdem werden fast ausschließlich pilzresistente Rebsorten angebaut, so dass kaum Pflanzenschutzmittel erforderlich sind", sagt die junge Winzerin: "Das ist ganz anders als das, was ich gelernt habe."
Unterschriftensammlung war eine Herausforderung
Gut aufgehoben fühlt sie sich als bekennende Veganerin auch in der V-Partei³, die es noch keine zwei Jahre gibt. Der unterfränkische Bezirksverband wurde vor weniger als einem Jahr gegründet und zählt etwa 40 Mitglieder. Christine Wolfram ist seit einigen Jahren politisch interessiert und hatte schon länger den Wunsch, sich auch persönlich zu engagieren. Auf die V-Partei wurde sie von einem Freund aufmerksam gemacht: "Ich habe dann schnell gemerkt, dass ich mit allem übereinstimme, was im Programm steht."

Ziemlich schnell nach ihrer Zustimmung zur Landtagskandidatur hat die 22-Jährige auch gelernt, was politische Arbeit bedeuten kann: Um zur Landtagswahl zugelassen zu werden, musste die junge Partei unterfrankenweit 1024 Unterstützer-Unterschriften von Wahlberechtigten sammeln. Das war nicht nur sehr viel Arbeit: "Es hat mich am Anfang auch einige Überwindung gekostet, einfach fremde Menschen anzusprechen. Es war eine Herausforderung", sagt Wolfram.
Das Thema vegane Ernährung in die Schulen bringen
Sie bezeichnet sich als Feministin und nennt als eins ihrer persönlichen politischen Ziele die Gleichberechtigung und Gleichstellung der verschiedenen Geschlechter und Sexualitäten. "Es liegt mir auch sehr am Herzen, das Thema vegane und gesunde Ernährung stärker in die Öffentlichkeit, vor allem in Schulen und Krankenhäuser zu bringen", erläutert Wolfram. Ein konkretes Ziel hat sie sich für ihre erste Landtagskandidatur nicht gesetzt: "Ich freue mich über jede und jeden, der uns ihre oder seine Stimme gibt. Es ist eine gute Sache, dass wir auf dem Wahlschein stehen und damit Aufmerksamkeit für unsere Partei generieren. Damit ist mein Ziel erreicht."
SteckbriefName: Christine WolframAlter: 22 JahreFamilienstand: LedigBeruf: WinzerinWohnort: WürzburgHobbies: Vegan kochen, Yoga, Tierheim-Hunde ausführen