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HELMSTADT: Mobbingfälle an Grundschule: Täter müssen Konsequenzen kennen

HELMSTADT

Mobbingfälle an Grundschule: Täter müssen Konsequenzen kennen

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    An der Astrid-Lindgren-Grundschule in Helmstadt werden immer mehr Mobbingfälle bekannt.
    An der Astrid-Lindgren-Grundschule in Helmstadt werden immer mehr Mobbingfälle bekannt. Foto: Foto: Rebecca Wolfer

    Nachdem wir vergangene Woche über die Mobbingvorfälle an der Astrid-Lindgren-Grundschule in Helmstadt berichtet haben, erreichten unsere Redaktion einige Anrufe. Weitere Eltern erzählten von ihren Kindern, die früher an dieser Schule gemobbt wurden, und von der Schulleitung, die ihrer Meinung nach zu wenig dagegen getan habe. Auch ein mittlerweile Erwachsener, der als Kind die Grundschule in Helmstadt besuchte, berichtete, dass die Vorfälle sein Leben verändert hätten und er heute noch darunter leide. Doch Helmstadt ist kein Einzelfall: „Uns erzählen Eltern von allen möglichen Schulen, dass ihr Kind gemobbt wird“, sagt Monika Roemer-Girbig, Beauftragte des Bayerischen Elternverbandes für Unterfranken. Besonders Grundschüler seien häufig betroffen, da sie sich noch nicht so gut wehren könnten.

    Mobbing früh erkennen

    Klaus Wolf hat eine Praxis für Mobbing- und Konfliktberatung in Würzburg und rät Eltern, ihr Kind von Anfang an zu stärken: „Kinder sollen früh lernen, dass sie sich nicht alles gefallen lassen dürfen.“ Sollten sie tatsächlich gemobbt werden, könnten die Eltern das meistens daran merken, dass sie ihr Verhalten ändern: Das Kind ziehe sich zum Beispiel immer öfter zurück, verhalte sich sehr ruhig und möchte nicht über seine Probleme reden. Ist das der Fall, sollten die Eltern das Gespräch mit ihrem Kind suchen und ihm versichern, dass sie es unterstützen werden. „Es kann sein, dass es trotzdem nichts erzählen möchte“, sagt Wolf. Dann könnten Eltern zum Beispiel beim Klassenlehrer nachfragen, ob sich ihr Kind im Unterricht normal verhalte.

    Schulwechsel als letzte Möglichkeit

    Sollte das Kind Opfer von Mobbing sein, bringe es meistens nichts, mit den Eltern der Täter zu reden: „Die wollen ihr Kind verteidigen und sind oft nicht gesprächsbereit“, erklärt Wolf. Deshalb sollten sich die Eltern besser bei der Schule informieren, ob es ein schulinternes Konzept gibt, das beschreibt, wie in solchen Fällen vorgegangen werden soll. Die Schüler könnten sich zum Beispiel an Schüler-Konfliktlotsen, Vertrauenslehrer, Schulsozialarbeiter oder Schulpsychologen wenden. „Die sollten sich am besten zuerst beide Seiten getrennt voneinander anhören und später gemeinsam ein Gespräch führen“, sagt Wolf. Dabei sollte zum Schluss eine klare Regelung festgelegt werden, wie beide zukünftig miteinander umzugehen haben. Außerdem sei es wichtig, klare Konsequenzen zu formulieren, falls die Regelung nicht beachtet werde.

    Wenn diese Bemühungen nicht erfolgreich sind, rät Wolf dazu, das Gespräch mit der Schulleitung zu suchen. „Sollte das auch zu nichts führen, ist die letzte Möglichkeit der Schulwechsel“, sagt er.

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