Ab Dienstag, 14. Mai, ist die Pracht des Barocks auf der Festung Marienberg in Würzburg neu zu erleben. Das Museum für Franken präsentiert dauerhaft seine jüngste Leihnahme: ein von der Stadt beauftragtes Modell Würzburgs am Ende der für die Stadt so bedeutenden Barockzeit. Es dient dazu, die bis heute durch Balthasar Neumann geprägte Stadtentwicklung der Domstadt im Rahmen der stadtgeschichtlichen Ausstellung darzustellen und zu vermitteln. Das 2020 in Auftrag gegebene Modell wird am 14. Mai um 15 Uhr in der Kelterhalle des Museums der Öffentlichkeit übergeben, berichtet die Stadt Würzburg in einer Pressemitteilung, der folgende Informationen entnommen sind.
Würzburg auf 13 Quadratmetern im Maßstab 1:500
Das Modell des barocken Würzburg präsentiert auf rund 13 Quadratmetern im Maßstab 1:500 die architektonischen Facetten dieser Ära. In seine Entwicklung war der städtische Beirat für Stadtgeschichte eingebunden. Oberbürgermeister Christian Schuchardt hebt die Bedeutung des Modells hervor, auch wenn es seinen endgültigen Bestimmungsort wegen des Museumsumbaus noch nicht gefunden hat. "Würzburg kam dem Ideal der damaligen Zeit dank seiner Barock-Bauwerke sehr nahe – und hat es sich, zumindest in Teilen, bis heute erhalten.“
Die in der Museumsbranche renommierte Firma Hauck Modelle aus Haßfurt kreierte mit Techniken wie dem 3D-Druck und handwerklichen Schnitzarbeiten das neue Modell. „Es ist immer wieder beeindruckend, wie präzise für das Modell recherchiert und die Gebäude gearbeitet wurden. Das Typische der Barockarchitektur, wie das dynamische Ein- und Ausschwingen der reich verzierten Fassaden, sei am Modell in einzigartiger Weise zu bestaunen, sagt Jörg Meißner, Direktor des Museums für Franken.
Um das barocke Würzburg zum Leben zu erwecken, haben Burkhart Hauck, Expertinnen und Experten des Museums sowie der Stadt stratigrafische Analysen vor Ort durchgeführt, historische Dokumente analysiert, wie die reiche Grafiksammlung des Museums, und die neuesten Fortschritte bei digitalen Medien und Digitalisierungstechniken genutzt.
Für das neue Museum gebaut

Das Modell wurde für die Neugestaltung des Museums für Franken konzipiert, von der Stadt Würzburg in Auftrag gegeben und mit Unterstützung der Sparkassenstiftung finanziert. „Mit diesem neuen Stadtmodell holen wir nun unsere Residenz-Stadt in Erinnerung, wie sie vor rund 275 Jahren ausgesehen hat", wird Bernd Fröhlich zitiert, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Mainfranken.
Nach dem Museumsumbau soll das Modell in der Kernburg der Festung Marienberg einen prominenten Standort erhalten. „Da bis dahin noch ein bisschen Zeit vergeht, freut es uns, das Modell bereits jetzt, quasi als Preview zeigen zu können, vor allem, weil die Befestigungsanlagen Balthasar Neumanns zuvor noch nie in einem Modell zu sehen waren“, so Kuratorin Teresa Novy. Ab 15. Mai ist das Modell zu den regulären Öffnungszeiten im Museum für Franken zu sehen.
Ein Kreativbüro und ein "Barocker Bauwurm"
Das Modell Würzburgs in der Barockzeit steht in den kommenden Monaten im Mittelpunkt mehrerer Veranstaltungen. Am Internationalen Museumstag, am Sonntag, 19. Mai, gibt es im Museum von 10 bis 17 Uhr eine Mitmachstation, ein Kreativbüro zur Entwicklung einer Traumstadt, angelehnt an das barocke Würzburg. Am Donnerstag, 13. Juni, gibt es um 16 Uhr eine Einführung in das Modell der barocken Stadt Würzburg mit Kuratorin Teresa Novy. "Barocker Bauwurm" ist eine Führung mit Teresa Novy am Freitag, 16. August, ebenfalls um 16 Uhr überschrieben. Es geht um Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönborn, dessen Todestag sich zum 300. Mal jährt.