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WÜRZBURG: Monika Funcke-Auffermann ist ehrenamtliche Brunnenbeauftragte

WÜRZBURG

Monika Funcke-Auffermann ist ehrenamtliche Brunnenbeauftragte

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    Das Wasser sprudelt wieder: Monika Funcke-Auffermann am Brunnen unweit dem Kilianeums am Übergang von der Baltasar-Neumann-Promenade in die Ottostraße .
    Das Wasser sprudelt wieder: Monika Funcke-Auffermann am Brunnen unweit dem Kilianeums am Übergang von der Baltasar-Neumann-Promenade in die Ottostraße . Foto: Foto: Lara Meissner

    Monika Funcke-Auffermann hat eine Leidenschaft: die Würzburger Brunnen. Seit vier Jahren ist sie ehrenamtliche Brunnenbeauftragte der Stadt. Und damit die fließen und sprudeln hat sie einiges zu tun.

    30 Jahre lang lebte sie aus beruflichen Gründen in Nord-Rhein-Westfalen. Als sie zurück in ihre Heimatstadt Würzburg kam, fiel ihr etwas auf: Kaum noch Brunnen plätscherten, trocken und teilweise verdreckt trugen sie nicht viel zum Stadtbild bei. Das war ihr ein Dorn Auge. Denn schließlich ist sie mit den Würzburger Brunnen groß geworden, hatte als Kind in ihnen gespielt.

    Sie geht zur Stadt, hakt nach und es heißt: „Die Stadt hat kein Geld. Da kann man halt nichts machen.“ Kein Geld aus der städtischen Kasse? Monika Funcke-Auffermann überlegt und kommt auf eine Idee: Warum nicht versuchen, die Brunnen mit Privatspenden zu finanzieren. Zu dieser Zeit lernt sie durch Zufall Georg Rosenthal kennen – noch ist er kein Oberbürgermeister – und erzählt ihm von ihrer Idee. „Der war gleich dabei: Sobald er OB sei, würde ich seine ,Brunnenbeauftragte' werden,“ versichert er ihr. Und hält Wort.

    Im Sommer 2008, nach seiner Wahl, kann Monika Funcke-Auffermann beginnen. Spendenformulare werden gedruckt, sie geht auf Firmen und Privatleute zu, bittet um Brunnenpatenschaften und macht auf das Projekt aufmerksam. Noch fließen von den 50 städtischen Brunnen gerade mal acht.

    Und jetzt, vier Sommer später? Stolze 22 Mal sprudelt es in den städtischen Bassins. Sieben Brunnen davon zahlt die Stadt, 15 fließen dank der Patenschaften.

    „Wasser bedeutet schließlich Leben.“

    Monika Funcke-Auffermann Städtische Brunnenbeauftragte

    „Ich versuche es so zu arrangieren, dass die Paten einen Bezug zu ,ihrem' Brunnen haben. So finanziert zum Beispiel der Landesverband der Marktkaufleute den Häckerbrunnen am Oberen Markt. Schließlich bauen sie bei den verschiedenen Märkten im Jahr ihre Stände darum auf und haben das Sprudeln im Blick.“

    Es ist jedoch auch möglich, nur 10 oder 20 Euro für seinen Lieblingsbrunnen zu spenden und so dessen Instandhaltung zu unterstützen. So passiert das beim Ceresbrunnen an der Ecke Neubau-/Schönthalstraße: „Den sponsern mehrere Privatfrauen.“ Allgemein sei das eher ein „Frauenbrunnen“ meint Monika Funcke-Auffermann und erklärt dann schmunzelnd: „Männer spenden eher für große, auffällige und ,mächtige' Brunnen. Der Obelisk am Unteren Markt ist so einer.“ Frauen hingegen mögen die Schönheit und auch die Gemütlichkeit eines Brunnens.

    Und gerade an den Schönheit der Brunnen ist es ihr gelegen. Nicht, oder zumindest nicht nur, der Optik wegen, sondern viel mehr aus praktischen Gründen. „Einem zugestellten, verdreckten Brunnen schenkt man keine Beachtung. Folglich wird auch nichts gespendet. Warum auch für etwas Unschönes?“ Das kann sie verstehen. „Und deswegen ist es wichtig, die Brunnen erst mal auf Vordermann zu bringen. Und dann kommt für die Instandhaltung auch Geld rein.“

    Ein solcher ,Problembrunnen' ist auch das kleine Brünnlein in der Mitte der Juliuspromenade. Da stehen die Fahrräder außen herum, die Passanten werfen ihren Abfall rein. Schade darum, denkt sich Monika Funcke-Auffermann und hat so schon ein weiteres Ziel für 2012: Das Umfeld des Brunnens verschönern und dann das Wasser zum Laufen bringen. Auf die lange Frist will sie es schaffen, alle funktionsfähigen Brunnen in Gang zu setzen.

    Warum sie das tut? „Für mich ist es eine Freude, etwas für meine Stadt zu tun. Vielleicht kommt es von meiner Zeit in NRW, dass ich gelernt habe, das alles hier so zu schätzen. Jeden Tag freue ich mich über meine Residenz, meine Festung, mein Käppele – und meine Brunnen. Also möchte ich einen Dank zurückgeben. Denn schließlich bedeutet Wasser Leben. Und die Würzburger Brunnen sollen leben.“

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