Wenn es um die Organisation von Festen in Verbindung mit dem Sammeln von Spenden geht, beweist Marco Klingert immer wieder Einfallsreichtum und einen langen Atem. Der bisherige Höhepunkt: 2017 hat der Büttharder anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Biker- und Trikerclubs „Gallier 97“, dessen Mitglied er war, eine Ausfahrt für Patienten der Station Regenbogen an der Uni-Kinderklinik in Würzburg initiiert.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen: An die Hundert Menschen traten von Bütthard aus mit 34 Trikes und 23 Motorrädern eine Tour durch den Ochsenfurter Gau an. Am Festwochenende rund um die Ausfahrt kamen Spenden von 2500 Euro zusammen, die Klingert und seine Helfer als Scheck an die Station Regenbogen überreichten.

Im Folgejahr wollte Klingert erneut Geld für krebskranke Kinder aufbringen und trat dafür an Prominente und Sportclubs heran. Seine Idee: Die Künstler und Sportler sollten ein Bild malen und es signieren, so dass er es im Internet an den Meistbietenden versteigern konnte. Unter anderem ließen ihm die Komikerin Hella von Sinnen und der Schauspieler Michael „Bully“ Herbig ihre Werke zukommen; Fußballvereine wie der 1. FC Nürnberg und die Würzburger Kickers sowie der Basketball-Bundesligist s.Oliver Würzburg signierten Bälle und schickten sie nach Bütthard.
Die Aktion, die mit viel Aufwand im Vorfeld, beim Versteigern und Verschicken der Sachen verbunden war, brachte 500 Euro Spendengeld für die Station Regenbogen ein.

Festwochenende mit gallischen Spielen
In diesem Jahr verzichtete Klingert auf eine größere Aktion. Der Hintergrund: Der 43-Jährige ist nicht länger Mitglied der "Gallier 97", mit deren Unterstützung er bisher die Spendenaktionen durchgeführt hat. „Es hat einfach nicht mehr gepasst“, begründet Klingert seinen Ausstieg. Als „Gallier“ fühlt sich der Büttharder aber nach wie vor. „Ich war eines der Gründungsmitglieder der Gallier 97“, sagt er, und: „Gallier-Sein ist ein Lebensgefühl, es geht darum frei zu sein – und natürlich auch etwas verrückt.“ Zusammen mit einer Handvoll weiterer Ex-Mitglieder der "Gallier 97" gründete er daher kurz nach dem gemeinsamen Ausstieg den Club „Motorradfreunde Gallier“, der bis auf eine Trikerin ausschließlich aus Motorradfahrern besteht.
"Alle Büttharder, mit oder ohne Motorrad, sind eingeladen, mit uns zu feiern."
Marco Klingert über das geplante Festwochenende im April
Mit diesem neuen Zusammenschluss plant Klingert nun eine größere Aktion fürs kommende Frühjahr, deren Erlös erneut der Station Regenbogen zugutekommen soll. Je nach Wetter rechnet er mit 100 bis 300 Trike- und Motorradfahrern aus den verschiedensten Teilen Deutschlands sowie dem benachbarten Ausland, die für ein Festwochenende mit „Essen, Trinken und gallischen Spielen“ vom 24. bis zum 26. April nach Bütthard kommen könnten. Und: "Alle Büttharder, mit oder ohne Motorrad, sind eingeladen, mit uns zu feiern", betont Klingert.
Nicht mehr mit von der Partie: der Verein zur Heimatpflege
Unterstützung für sein Vorhaben erhält Klingert nach eigenen Angaben auch aus dem Ort: Über 30 Helfer, darunter zahlreiche Mitglieder des Sportvereins Bütthard, stünden bereits in den Startlöchern. Der Verein zur Heimatpflege, der für die Großveranstaltung vor zwei Jahren sein Vereinsheim und das angrenzende Grundstück für die Bewirtung der Gäste und das Rahmenprogramm zur Verfügung gestellt hatte, ist nicht mehr mit von der Partie. Ein Ersatz-Veranstaltungsort sei aber bereits gefunden, so Klingert: der Bauhof in Bütthard.
Einige Büttharder hätten sich erneut bereit erklärt, für das Wochenende ihre privaten Wiesen als Zeltplatz für die Gäste, die von weiter her anreisen, zur Verfügung zu stellen. Aktuell stecken Klingert und seine Helfer bereits in den Vorbereitungen: Der erste Flyer für die Veranstaltung steht, Kühlschränke, Bänke, Essen und Getränke wollen organisiert und die Helfer für das Wochenende in Schichten eingeteilt werden.
Dass der 43-Jährige sich für die Station Regenbogen einsetzt, hat einen ganz persönlichen Grund. Als seine Frau mit dem gemeinsamen Kind schwanger war, machte sich Klingert Gedanken, ob sein heute siebenjähriger Sohn gesund sein würde. Als dieser wohlauf zur Welt kam, habe für ihn festgestanden: „Ich möchte mich für Familien engagieren, die weniger Glück haben.“