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GIEBELSTADT: Mulmiges Gefühl nach dem Raubüberfall

GIEBELSTADT

Mulmiges Gefühl nach dem Raubüberfall

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    Unter Schock: Am Tag nach dem Raubüberfall herrscht an der Giebelstadter Herm-Tankstelle schon wieder Hochbetrieb. Der überfallene Mitarbeiter befindet sich psychologischer Behandlung und dem Tankstellenpächter ist ziemlich mulmig zumute.
    Unter Schock: Am Tag nach dem Raubüberfall herrscht an der Giebelstadter Herm-Tankstelle schon wieder Hochbetrieb. Der überfallene Mitarbeiter befindet sich psychologischer Behandlung und dem Tankstellenpächter ist ziemlich mulmig zumute. Foto: Foto: WILMA WOLF

    Wie sehr ihn das belastet, ist Herbert Klenk im Gesicht anzusehen. Seit sechs Jahren betreiben er und seine Frau gemeinsam die kleine Tankstelle und den dazugehörigen Shop. „Es ist ein hartes Brot“, sagt er. Und, so fügt er an: „Ich verstehe nicht, warum ausgerechnet uns das passiert.“

    Dennoch ist er froh, dass nicht er es gewesen ist, der hinter dem Tresen stand, als der Überfall passierte. Das Blutspenden hat ihn davor bewahrt. „Ich weiß nicht, wie ich reagiert hätte“, gibt er zu bedenken. Der Mitarbeiter, den es traf, habe alles richtig gemacht. „Alle haben die Anweisung, bei einem Überfall das Geld rauszugeben. Hauptsache ist, ihnen passiert nichts“, sagt Klenk.

    Wenn man sich wehrt und zusammengeschossen wird, bringt das keinem was. Der Schutz des Lebens hat oberste Priorität. Zwei Männer seien in die Tankstelle gekommen, der eine sogar hinter den Tresen und habe den Mitarbeiter mit der Waffe am Kopf bedroht. Nicht nur die Kasse, sondern auch den Safe musste der Angestellte öffnen. Dabei sei auch die Tür unter der Kasse herausgerissen worden. Die Täter haben laut Polizeibericht mehrere Tausend Euro erbeutet.

    „Ich weiß gar nicht, ob die maskiert waren, nur so viel, dass beide eine dunkle Lederjacke trugen und der eine etwas dicker war“, erzählt Klenk. Und dass sie einen ausländischen Akzent hatten. Kunden waren nach Klenks Aussagen zu dieser Zeit nicht im Raum. Die Täter hätten draußen an der Einfahrt zur Tankstelle Verkehrskegel und ein Warndreieck hingestellt, so dass man nicht hineinfahren konnte.

    Nach dem Überfall stand der Mitarbeiter so unter Schock, dass er die ganze Nacht nicht schlafen konnte. Am Morgen sei er zwar in der Tankstelle gewesen, aber jetzt werde er erst mal psychologisch betreut. Das sei gerade in der ersten Zeit danach wichtig. Das Problem sei jetzt, dass man kein Personal mehr findet, weil halt alle Angst vor einem weiteren Überfall hätten.

    Am Freitag, am frühen Morgen blieb die Tankstelle zunächst geschlossen. Damit die Polizei sämtliche Spuren sichern konnte. Schon bald aber wurde der Laden wieder geöffnet. „Es muss ja weitergehen“, sagt Klenk. Ein reges Kommen und Gehen herrscht an diesem Freitag. „Viele sehen nur, was bei uns los ist, aber soviel bleibt gar nicht übrig“, so Klenk weiter.

    Bereits im Dezember 2013 war in die Tankstelle eingebrochen worden. Damals allerdings in der Nacht, als schon geschlossen war. Fünf Täter stahlen damals sämtliche Zigaretten und jede Menge Alkohol. Außerdem verwüsteten sie den kleinen Laden. Vier Täter seien inzwischen gefasst, so Klenk.

    Keinen Fahndungserfolg kann die Polizei bisher im aktuellen Fall vermelden. Trotz groß angelegter Fahndung unmittelbar nach dem Überfall. Sämtliche Streifen in und um Würzburg seien im Einsatz gewesen und hätten auch Fahrzeuge kontrolliert, erklärt Peter Heusinger von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken auf Anfrage dieser Zeitung. Die Polizei arbeite fieberhaft daran, betonte er. Allerdings wisse man noch nicht einmal, ob die Täter zu Fuß oder mit einem Auto geflohen sind.

    Mit einem mulmigen Gefühl wird Herbert Klenk also weiter in seinem Laden stehen. „Schützen kann man sich vor einem Überfall nur, wenn man zu lässt“, meint er. Das aber kann er sich nicht leisten.

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