Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: Museen müssen inklusiver werden

Würzburg

Museen müssen inklusiver werden

    • |
    • |
    Sie wollen Menschen mit Behinderungen den Zugang zu Museen und Galerien erleichtern (von links): Andrea Schmitt und Erwin Schmitt (Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund), Dieter Kulke (Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt), Stephan Huber (Universität Würzburg), Simone Doll-Gerstendörfer (Universität Würzburg), Ramona Kraus und Sandra Stamatakis (Studierende der Sozialen Arbeit an der FHWS) und Michael Koller (Museen der Diözese Würzburg).
    Sie wollen Menschen mit Behinderungen den Zugang zu Museen und Galerien erleichtern (von links): Andrea Schmitt und Erwin Schmitt (Bayerischer Blinden- und Sehbehindertenbund), Dieter Kulke (Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt), Stephan Huber (Universität Würzburg), Simone Doll-Gerstendörfer (Universität Würzburg), Ramona Kraus und Sandra Stamatakis (Studierende der Sozialen Arbeit an der FHWS) und Michael Koller (Museen der Diözese Würzburg). Foto: FHWS / Kulke

    Aus einer Zusammenarbeit im Rahmen der 1. Würzburger Inklusionswochen ergab sich für Studierende der Hochschule Würzburg-Schweinfurt unter der Leitung von Professor Dr. Dieter Kulke die Möglichkeit, bei einem Projekt „Inklusives Museum“ mit der Museologie und mit der psychologischen Ergonomie der Uni Würzburg zusammenzuarbeiten. Simone Doll-Gerstendörfer, Dozentin der Museologie  und Stephan Huber, wissenschaftlicher Mitarbeiter der psychologischen Ergonomie, veranstalteten ein Seminar „Klartext Kunst! Inklusive Methoden der Kommunikation und Vermittlung für das Museum am Dom“.

    In diesem Seminar sollen Exponate des Museums am Dom im Würzburg in einen inklusiven Kontext gestellt werden, so dass sie auch für Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen zugänglich sind. Hierzu fand eine Begehung des Museums statt. Die Ergebnisse dieser Begehung wurden auf einem Studientag im Museum präsentiert, heißt es in einer Pressemitteilung.  Auf dem Studientag wurden zunächst die Barrieren, wie auch Möglichkeiten zu ihrer Überwindung systematisch erfasst. Aspekte, die dabei berücksichtigt werden müssen, sind erläuternde Texte in verständlicher Sprache zum besseren Verstehen der Kunst oder Audio- und Videoguides mit Gebärdensprachvideos. 

    Anschließend stellte Stephan Huber in seinem Vortrag „Den Besucher im Blick: Contextual design im Museum“ einen weit verbreiteten Designprozess vor, der im Kontext des Museums am Dom interessant sei, so Professor Kulke. Kulke informierte in seiner Präsentation „Disability Studies“ über verschiedene Modelle von Behinderung und über einen kulturwissenschaftlichen Blick auf Darstellungen behinderter Menschen im Film. Svenja Gaube vom Deutschen Technikmuseum Berlin zeigte in ihrem Vortag „Herausforderungen, Chancen und Grenzen digitaler Strategien: 'Inklusion packen wir in die App!'“ auf, welche Möglichkeiten ein Museum zur inklusiveren Ausrichtung hat.

    Forderungen der Behindertenrechtskonvention richten sich an alle öffentlich zugänglichen Einrichtungen, auch an Museen und Galerien, die eine möglichst breite Teilhabe an kulturellen Angeboten ermöglichen. In vielen Fällen sind deren Exponate hinter Barrieren verborgen. So sind leider immer noch einige Museen nicht barrierefrei, so dass Rollstuhlnutzer keinen oder nur einen erschwerten Zugang haben. Für sehbeeinträchtigte Menschen kann eine ungenügende Ausleuchtung oder das Fehlen von Hilfsmitteln wie Tastmodellen ein großes Hindernis sein. Und intellektuell beeinträchtigte Menschen können sich mit der Erschließung der Kunst schwer tun, wenn wichtige Hintergrundinformationen zu Kunstwerken und zum Museum in kryptischen und schwer verständlichen Texten versteckt oder gar nicht vorhanden sind.

    Zentral für das Gelingen des Projektes ist die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit Museum am Dom mit seinem Leiter Michael Koller, das jetzt schon eine ganze Reihe inklusiver Maßnahmen wie Führungen für blinde und sehbehinderte Menschen anbietet. Die Ergebnisse des Projektes sollen in einzelnen Maßnahmen anhand von zwei, drei konkreten Kunstwerken umgesetzt werden. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden