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Goßmannsdorf: Musikfest: Goßmannsdorfer lassen es krachen

Goßmannsdorf

Musikfest: Goßmannsdorfer lassen es krachen

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    Der Musikverein Goßmannsdorf feiert sein 40-jähriges Bestehen mit einem zweitägigen Fest.
    Der Musikverein Goßmannsdorf feiert sein 40-jähriges Bestehen mit einem zweitägigen Fest. Foto: Erich Herbert

    Es gibt Dinge, die müssen einfach sein. Eine Ochsenfest-Eröffnung ohne den Musikverein Goßmannsdorf? Für die Musiker unvorstellbar. Diesen Termin haben sie nie ausfallen lassen - obwohl der Verein seit seiner Gründung auch trübe Zeiten hinter sich bringen musste: so manches Instrument unbesetzt, so manches Jahr ohne eigene Veranstaltung. Doch heuer, zu seinem 40-jährigen Bestehen, lässt es der Verein wieder mal so richtig krachen. Mit den Vorbereitungen für ihr großes Musikfest am 1. und 2. Juni sind die Mitglieder seit längerer Zeit beschäftigt.

    Eigentlich nahm der Verein veranstaltungsmäßig schon 2015 wieder Fahrt auf, nachdem  1994 das letzte Drei-Tages-Fest des Musikvereins in Goßmannsdorf stattgefunden hatte. Wie es dazu kam? Ursula Gross wirft einen vielsagenden Blick auf den jungen Mann neben ihr. Christian Friedl sei die treibende Kraft, sagt sie. Der 26-Jährige ist der Dirigent und seit 2015 beim Verein. Aus seiner Idee, wieder einmal ein eigenes Fest auf die Beine zu stellen, wurden in den Jahren 2015 bis 2017 drei "schöne, gemütliche Musikfeste" im Pfarrgarten, wie Friedl sagt. Dann kam das Jahr 2018, und mit ihm größere Aufgaben. Denn dass das 40-jährige Bestehen des Vereins groß gefeiert werden sollte, war da schon klar. Und die Organisation von Festen ist aufwendig.

    Die Chronik ist das Gedächtnis des Vereins

    Niemand weiß das besser als Ursula Gross, die schon bei der Gründungsversammlung am 20. Januar 1979 im TSV-Sportheim dabei war. Damals war sie neun. Seitdem hat sie Höhen und Tiefen des Vereins miterlebt und ist noch heute dabei, auch als Beisitzerin im Vorstand. Im Bewirtungsausschuss für das Jubiläumsfest kümmert sie sich um alles, was mit Essen und Trinken zu tun hat. Und sie kennt die Vereinschronik gut, das dreibändige, ledergebundene Gedächtnis des Goßmannsdorfer Musikvereins.

    "Mit unserem Fest wollen wir zeigen, dass in Goßmannsdorf wieder mehr geht."

    Christian Friedl, Dirigent

    Eine Musikkapelle gab es demnach in Goßmannsdorf wohl bereits seit 1896, vermutlich sogar schon länger. Seither habe die Kapelle durchgehend bestanden, bis die Mitglieder 1978 beschlossen, daraus einen Verein zu machen, erklärt Christian Friedl. In den 40 Jahren, die seitdem vergangen sind, ist viel passiert. An den Tag der Blasmusik 1981 in Goßmannsdorf mit Kapellen aus der ganzen Region denkt so mancher im Verein noch heute zurück. Es gab unter dem Dach des Vereins eine Nachwuchskapelle, die "Schoppensänger", in den 1980er und 90er Jahren die Partyband "Nightflyer" und bis um das Jahr 2000 herum sogar eine eigene Musikschule. Heute hat der Verein rund 110 Mitglieder, davon 23 aktive Musiker, die in der einzigen derzeit bestehenden Kapelle spielen. Der älteste Musiker ist 68 Jahre alt, der jüngste 18.

    Das war nicht zu allen Zeiten so. Weniger als 90 Mitglieder hatte der Verein zwischendurch. Mehr als regelmäßige Proben und der eine oder andere Auftritt waren nicht drin. So manchen engagierten Musiker habe das sicher frustriert, glaubt Christian Friedl. Nachwuchs zu rekrutieren, fällt den Goßmannsdorfer Musikern nicht ganz leicht - ein Problem, von dem viele Vereine ein Lied singen können. Dass der Verein nicht selbst ausbildet, hält Ursula Gross für einen der Gründe. An "fertige Musiker" komme man hauptsächlich durch Zuzüge, oder wenn Auswärtige den Verein sympathisch finden und beitreten. In Goßmannsdorf gibt es etliche auswärtige Mitglieder - siehe Christian Friedl, der in Giebelstadt lebt. Aber auch Kinder von Mitgliedern lassen sich fürs Musikmachen begeistern.

    Unterstützung von vielen Goßmannsdorfern

    Die Kapelle habe in den vergangenen Jahren auch ihr Repertoire erweitert, sagt Friedl. Neben der traditionellen Blasmusik und Kirchenmusik hat die Kapelle Stimmungs- und Konzertmusik ins Programm genommen. Mit diesem Repertoire wollen die Goßmannsdorfer an ihrem Musikfest aufwarten, unterstützt durch Gastkapellen aus Winterhausen und Öllingen.

    Christian Friedl und Ursula Gross haben während der Vorbereitungen erfreut festgestellt, dass sehr viele Goßmannsdorfer zum Gelingen des Musikfestes beitragen wollen. Längst nicht alle sind Vereinsmitglieder. Viele hätten Kuchenspenden zugesagt, auch Sponsoren wurden gefunden. Der Verein freut sich über diese Unterstützung, denn die Organisation eines Festes dieser Größenordnung ist für Ehrenamtliche, die oft bis in die Nacht hinein am Telefon hängen, ein Kraftakt. 1000 Liter Festbier sind gebraut, das Bierzelt geordert, das Feuerwerk bestellt. "Mit unserem Fest wollen wir zeigen, dass in Goßmannsdorf wieder mehr geht", sagt Christian Friedl.

    Das Musikfest beginnt am Samstag, 1. Juni, um 17 Uhr mit Unterhaltungsmusik auf dem THW-Gelände in Goßmannsdorf. Es gibt Steckerlfisch und eine Hüpfburg. Am Sonntag, 2. Juni, findet um 10 Uhr ein Festgottesdienst statt, gefolgt vom Festzug um 11.30 Uhr, an dem viele Vereine und Kapellen aus Goßmannsdorf und der Umgebung teilnehmen, etwa aus Kirchheim, Sonderhofen, Tiefenstockheim und Aub. Der Festzug bewegt sich vom Wiesenweg über die Winterhäuser Straße und Zehnthofstraße zur Linken Bachgasse, schneidet die Rechte Bachgasse an und führt zurück zum Veranstaltungsort am Wiesenweg. Neben Hüpfburg und Kinderschminken gibt es als Attraktion Oldtimer-Schlepper zu besichtigen.

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