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Würzburg: Nach den Bauern: Demonstrieren bald auch die Karnevalisten?

Würzburg

Nach den Bauern: Demonstrieren bald auch die Karnevalisten?

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    Der emeritierte Bischof Friedhelm Hofmann (hinten) führte das Präsidium des Bund Deutscher Karneval durch den Kiliansdom, darunter BDK-Präsident Klaus-Ludwig Fess (links vorne) und sein Stellvertreter Bernhard Schlereth (zweite Bank, vorne).
    Der emeritierte Bischof Friedhelm Hofmann (hinten) führte das Präsidium des Bund Deutscher Karneval durch den Kiliansdom, darunter BDK-Präsident Klaus-Ludwig Fess (links vorne) und sein Stellvertreter Bernhard Schlereth (zweite Bank, vorne). Foto: Daniel Peter

    Sehen die deutschen Narren die Bauern als Vorbilder? Das nicht, sagt Klaus-Ludwig Fess, Präsident des Bund Deutscher Karneval (BDK). "Aber wenn wir mit unserem Anliegen kein Gehör finden, warum sollen dann nicht auch die Karnevalisten mal auf die Straße gehen." Fess meint nicht den Rosenmontag, sondern spielt auf den Vorstoß von Bundesfinanzminister Olaf Scholz an, reinen Männergesellschaften die Gemeinnützigkeit abzuerkennen. Das Vorgehen in dieser Sache war ein Thema bei der BDK-Präsidiumssitzung in Veitshöchheim (Lkr. Würzburg).

    Aufmerksam lauschten die Karnevalisten den Erklärungen von Friedhelm Hofmann.
    Aufmerksam lauschten die Karnevalisten den Erklärungen von Friedhelm Hofmann. Foto: Daniel Peter

    Der BDK sei mit 2,6 Millionen Mitgliedern in 5300 Vereinen der "mitgliederstärkste Brauchtumsverband in Deutschland", so Fess. "Wir erhalten Bräuche, die sich über Jahrhunderte entwickelt haben." Deshalb finde er es befremdlich, dass ein Finanzminister Vorschläge macht, "ohne mit den Betroffenen gesprochen zu haben". Für rund sechs Prozent der BDK-Vereine könnte die Änderung Folgen haben.

    Ein gemeinnütziger Verein fördert das Wohl der Gesellschaft. Dafür erhält ein Verein steuerliche Vorteile: Bestimmte Einnahmen sind körperschafts- und gewerbesteuerfrei, für andere bestimmte Leistungen gilt ein ermäßigter Umsatzsteuersatz von sieben statt 19 Prozent. Das erwirtschaftete Geld aus den Vereinsveranstaltungen, so Fess, "fließt ja meistens in die Jugendarbeit". Deshalb würde Scholz' Initiative dem "sozialen Engagement und dem Ehrenamt hierzulande schaden". Der BDK hat das Finanzministerium angeschrieben und wartet auf eine Reaktion.

    Am Rande der Präsidiumssitzung outete sich Klaus-Ludwig Fess als Fan der fränkischen Fastnacht. Vor allem die Vorträge in der Bütt und die Tänze gefallen dem Saarländer, der seit dreieinhalb Jahren an der Spitze der deutschen Narren steht.

    Ein ein Besuch in der Gruft durfte nicht Fehlen bei der Dom-Führung der Karnevalisten durch den emeritierten Bischof Friedhelm Hofmann.
    Ein ein Besuch in der Gruft durfte nicht Fehlen bei der Dom-Führung der Karnevalisten durch den emeritierten Bischof Friedhelm Hofmann. Foto: Daniel Peter

    Abgerundet wurde der Besuch des BDK mit einem außergewöhnlichen Besuch im Würzburger Kiliansdom: Der emeritiere Bischof Friedhelm Hofmann führte die Narren exklusiv durch Unterfrankens größtes das Gotteshaus und hatte für die Karnevalisten einige Anekdoten parat. Als gebürtiger Kölner hat Hofmann einen engen Bezug zum Karneval und war auch regelmäßiger Gast bei der "Fastnacht in Franken" in Veitshöchheim.

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