Bei der Kommunalwahl im März stand in 47 der 52 Gemeinden des Landkreises Würzburg auch die Entscheidung über die Bürgermeisterposten an. In einer Serie interviewt diese Redaktion neugewählte, wiedergewählte oder demnächst ehemalige Bürgermeister. Heute: Markus Schenk. In Eibelstadt wurde er zum zweiten Mal ins Amt gewählt.
Frage: Wenn Sie auf die vergangenen sechs Jahre zurück blicken: Was ist Ihnen gelungen und was nicht?
Markus Schenk: Im Jahr 2014 wurden die Weichen richtig gestellt. Nach ordentlichen Grundlagenermittlungen wurden die Generalsanierungen und Teilneubauten beim Kindergarten und der Grundschule als komplexe Aufgaben angegangen und die geltenden gesetzlichen Bestimmungen und sozialen Anforderungen umgesetzt und erfüllt. Der Nachfrage an Betreuungsplätzen wurde mit der Schaffung von 44 neuen KITA-Plätzen und dem Neubau für die Mittagsbetreuung nachgekommen. Mit der Erstellung eines integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK), in den Jahren 2015-2017, wurde die Voraussetzung für die Aufnahme in die Städtebauförderung erreicht. Für zukünftige Projekte ist hierdurch ein großer Wurf gelungen. Eine Sanierungssatzung, Gestaltungssatzung und ein kommunales Förderprogramm wurden für die Bürger umgesetzt. Dank der hohen Fördermittel war die Realisierung des Freizeit-u. Erholungsgeländes an der Mainlände erst möglich. Das neue Gewebegebiet Am Thomasboden, mit insgesamt sieben Hektar Flächenerwerb, wird Eibelstadt als Wirtschaftsstandort stärken. Arbeitsplätzte vor Ort halten und neue bringen und den Haushalt für zukünftige Investitionen stärken. Der jahrzehntelang in Bearbeitung befindliche Bebauungsplan Beckenweinberg konnte zielführend abgeschlossen werden. Ortsnah entstehen hier rund 20 Bauplätze. Die Mitarbeiteranzahl in der Verwaltung und den Liegenschaften konnte aufgrund der komplexer werdenden Aufgaben ausgebaut werden. Nicht gelungen ist, in manchen Dingen und Angelegenheiten Geduld walten zu lassen.
Reicht Ihnen in der Gemeindepolitik ein "Weiter so" oder muss sich etwas ändern?
Schenk: Ein "Weiter so" reicht nie, das wäre zu einfach. Auf sich ständig ändernde Anforderungen und Bedürfnisse der Bürger, gesetzliche Veränderungen und aktuelle Entwicklungen wie beispielsweise Corona, muss ein Bürgermeister und Stadtrat reagieren. Eine Gesellschaft ist stetig im Wandel und viele Dinge sind im Fluss. Hier sollte man Chancen erkennen und die Gemeinde sich der Umsetzung dieser Aufgaben stellen.
Was ist die größte Herausforderung für die nächsten sechs Jahre?
Die definierten Handlungsfelder, wie beispielsweise Verkehrskonzept und Parkplatzkonzept, aus dem ISEK sollen umgesetzt werden. Auch die Erhaltung und Instandsetzung von öffentlichen Liegenschaften und der kommunalen Infrastruktur ist eine große Aufgabe. Ein Feuerwehrgerätehaus und ein zukunftsfähiger Bauhof sollen geschaffen werden. Für das Thema Digitalisierung müssen tragfähige und nutzungsfreundliche Konzepte für die Bürger und die Verwaltung entwickelt werden. Menschen für das Ehrenamt und unsere zahlreichen Vereine finden, die sich den Herausforderungen und dem Aufgabenbereich einer Vorstandschaft stellen.