Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: Nach Kritik am Würzburger Ostermarsch: DGB und Friedensbündnis Ökopax beziehen Stellung

Würzburg

Nach Kritik am Würzburger Ostermarsch: DGB und Friedensbündnis Ökopax beziehen Stellung

    • |
    • |
    Der Würzburger Ostermarsch stand dieses Jahr für seine Position zum Ukraine-Krieg in der Kritik.
    Der Würzburger Ostermarsch stand dieses Jahr für seine Position zum Ukraine-Krieg in der Kritik. Foto: Silvia Gralla

    Die Würzburger DGB-Vorsitzende Anna-Maria Dürr und das Friedensbündnis Ökopax wollen die Kritik am diesjährigen Ostermarsch nicht auf sich sitzen lassen und haben sich mit Pressemeldungen an die Redaktion gewandt, um ihre Positionen zu präzisieren. Rednerin Dürr stand angesichts einiger als unsensibel wahrgenommenen Zitate in der Kritik. Den Verantwortlichen des Ostermarschs war zudem mangelnde Abgrenzung vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine vorgeworfen worden.

    Dürr hatte zivilen Widerstand als Alternative für Waffenlieferungen an die Ukraine ins Gespräch gebracht und gefragt: "Kann man die Russen nicht mit Zäunen aufhalten?" Die Äußerung wurde massiv kritisiert, ebenso ihre Aussage, dass Flucht oder Evakuation der ukrainischen Zivilbevölkerung Massenermordungen und -vergewaltigungen durch die russische Armee verhindert hätten. Dürr hatte gesagt: "Wäre die Zivilbevölkerung dort geflohen oder evakuiert worden, könnte sie jetzt auch nicht ermordet oder vergewaltigt werden."

    Würzburger Friedensbündnis: Wir verstehen den Ruf nach Waffen

    Zur Aussage mit den Zäunen äußert sich Dürr wie folgt: "Hierbei handelte es sich um eine unüberlegte Aussage, die im Gespräch auch direkt relativiert wurde." Natürlich sei ihr klar, dass Zäune die Streitkräfte der russischen Invasionstruppen nicht aufhalten würden. Ihr zweites Zitat dürfe zudem keinesfalls als indirekte Schuldzuweisung an die Zivilbevölkerung verstanden werden. "Schuld an Kriegsverbrechen hat immer ausschließlich der, der Kriegsverbrechen begeht, wie ich auch vor meiner Rede auf dem Ostermarsch deutlich gemacht habe", so Dürr.

    "Gemeint war, dass mit dem Geld für das 100-Milliarden-Aufrüstungspaket der Bundeswehr groß angelegte Evakuierungsaktionen möglich wären, welche viele Menschen wohl besser vor Kriegsverbrechen schützen würden als reine Waffenlieferungen."

    Auch das Würzburger Friedensbündnis Ökopax, das den Ostermarsch organisiert, bezieht Stellung zur Kritik. In einer Mitteilung heißt es: "Die Ostermarschbewegung positioniert sich klar gegen den russischen Angriffskrieg und für die Solidarität mit der Ukraine. (...) Wir verstehen den Wunsch der Ukraine, sich gegen die brutale Aggression zu wehren und den Ruf nach Waffenhilfe, vor allem nachdem in Butscha die ganze Brutalität und Unmenschlichkeit der russischen Kriegsführung offenbar wurde."

    Nato-Osterweiterung laut Ökopax Würzburg maßgeblich für Ukraine-Krieg

    An der kategorischen Ablehnung der Waffenlieferungen halte man dennoch fest, "weil damit der Krieg weiter verlängert wird und eskaliert, möglicherweise atomar. Das Sterben, die massive Zerstörung von Städten und Infrastruktur und die Verseuchung der Umwelt nehmen so weiter zu, ohne die militärische Übermacht Russlands letztlich brechen zu können."

    In dieser Position sehe man sich auch durch hohe ehemalige unterfränkische Militärs bestärkt, die in den vergangenen Wochen auch in der Main-Post zur Wort gekommen waren und diplomatische Initiativen des Westens gefordert hatten.

    In der Mitteilung bekräftigt Ökopax auch den Standpunkt, dass die Nato-Osterweiterung mit  "maßgebend" für die "langjährige Ukrainekrise" sei. Ein Standpunkt, der umstritten ist und von manchen als Rechtfertigung für Putins Verbrechen interpretiert wird.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden