Wie Klinik-Geschäftsführer Dr. Alexander Schraml und Kuttner erklärten, wird der Chirurg künftig als niedergelassener Arzt Operationen (mit stationärer Behandlung) am Krankenhaus vornehmen. Damit ändert das kreiseigene Haus sein Versorgungsangebot im Bereich der Chirurgie. Betroffen sind hiervon allein gesetzlich Versicherte. Hintergrund: Nur noch bis Ende dieses Monats darf Chirurgie-Chefarzt Dr. Rainer Schwarzbach an der Klinik ambulante Behandlungen wie Verbandwechsel oder Wundkontrolle vornehmen. Danach erlischt seine gesetzlich vorgeschriebene Ermächtigung. Parallel dazu hat Kollege Kuttner in seiner neuen Praxis in der Ochsenfurter Altstadt eine solche Ermächtigung bekommen. Mit anderen Worten: Patienten, die von ihrem Hausarzt eine Überweisung zum Beispiel zur Wundversorgung bekommen haben, können diese künftig bei Kuttner oder anderen Chirurgen im Landkreis vornehmen lassen - aber nicht mehr in der Main-Klinik. Laut Schwarzbach handelte es sich bislang um durchschnittlich 700 solcher Fälle pro Quartal.
Im Gegenzug hat die Klinik Kuttner per Vertrag an sich gebunden. Denn der 53-Jährige kann künftig Patienten aus seiner Praxis zu einer stationären oder größeren ambulanten Operation in das Krankenhaus einweisen und dort selbst operieren. Kuttner nimmt dabei eine Rolle ein, die im weitesten Sinne mit einem Belegarzt vergleichbar ist. Dass der einstige Chefarzt wieder am Greinberg tätig wird, "ist für die Klinik ein Glücksfall", sagte Geschäftsführer Schraml.
Obwohl die Ermächtigung Schwarzbachs für ambulante Behandlungen wegfalle, entstehe durch die Zusammenarbeit mit Kuttner für gesetzlich Versicherte keine Versorgungslücke, betonte Schraml. Bei Notfällen, ambulanter Behandlung nach Berufsunfällen oder von privat Versicherten ändere sich nichts. Schwarzbach werde weiterhin - parallel zu Kuttner - an der Main-Klinik chirurgische Operationen vornehmen.