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WÜRZBURG: Nach Schüssen auf Gastwirt: Verdächtige festgenommen

WÜRZBURG

Nach Schüssen auf Gastwirt: Verdächtige festgenommen

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    Welche Spur führt von einem Mordversuch an einem griechischen Gastwirt in Ingolstadt zu einem Büro in Würzburg? Vier Wochen nach den Schüssen in einer Tiefgarage wurden jetzt drei Verdächtige festgenommen - rund 200 Kilometer vom Tatort entfernt. 

    Über die Hintergründe hüllt sich die Polizei in Schweigen. Die zwei Verdächtigen galten als brandgefährlich - zu ihrer Festnahme wurden fast hundert Polizisten aufgeboten: Den Zugriff im Würzburger Stadtteil Rottenbauer übernahm ein Festnahmeteam mit schwarzen Overalls, Sturmhauben und schusssicherenWesten, das auf gefährliche Festnahmen speziell trainiert wird: das Nürnberger Sondereinsatzkommando (SEK).

    Männer an Tat beteiligt

    Noch macht die Sonderkommission „Tiefgarage“ keine Angaben, ob die zwei Festgenommenen die zwei gesuchten Tatverdächtigen sind, sagt lediglich: der 45-Jährige und der 55-Jährige seien an der Tat mutmaßlich beteiligt gewesen. In welcher Beziehung beide zu einer 35-jährigem Frau stehen, die gleichzeitig in Ingolstadt festgenommen wird, ist noch nicht bekannt.

    Ihr 41-Jähriges Opfer hatte die Schüsse am 18. März nur mit viel Glück überlebt. Laut eigenen Angaben war der Grieche an jenem Sonntag gegen 22 Uhr von der Arbeit heimgekehrt und wollte seinen BMW gerade in der Tiefgarage an der Hindemithstraße abstellen, als er hinter dem Auto seiner Frau eine Gestalt entdeckte.  Laut dem Ingolstädter „Donaukurier“ sprach er den Mann an. Der ihm Unbekannte soll mit Fäusten auf ihn losgegangen sein. Plötzlich tauchte ein Komplize auf und schoss ohne Vorwarnung mehrmals mit einer Pistole oder einem Revolver auf ihn. 

    Motiv noch unbekannt

    Der Ingolstädter trug zwei oder drei Treffer davon, unter anderem am Kopf. Wie durch ein Wunder überlebte er, das Projektil war durch seinen Mund wieder ausgetreten und nicht ins Gehirn vorgedrungen. Der 41-Jährige hatte sich aus eigener Kraft in Sicherheit bringen und zu seiner Wohnung schleppen können, wo seine Frau den Notarzt alarmierte. 

    Die Täter flüchteten derweil. "Wenn sie auf Geld ausgewesen wären, hätten sie nur zugreifen müssen, denn das hatte der Geschädigte im Auto zurückgelassen", sagt Hans-Peter Kammerer vom Polizeipräsidium Oberbayern-Nord in Ingolstadt. "Das Motiv erschließt sich für uns nicht."  Eine umgehend eingerichtete Ermittlungsgruppe der Kripo Ingolstadt versucht nun, Licht ins Dunkel zu bringen. Möglicherweise sei die Tatwaffe schon einmal erfasst worden, deutet die Polizei an. Sie geht davon aus, dass das Duo dem 41-Jährigen gezielt aufgelauert hatte.

    Festnahmen und Durchsuchungen

    Vier Wochen später führte die Spur nach Würzburg. Mit Unterstützung des SEK-Nordbayern, der Kripo Würzburg und der Bereitschaftspolizei wurden am Montag im Raum Würzburg die Wohnanwesen und von den Beschuldigten genutzte Geschäftsräume durchsucht. Sichergestellt wurden mehrere Notebooks, Mobiltelefone und fünf Pkw.

    Während der Identitätsfeststellung und Befragung erlitt der 55-jährige Tatverdächtige einen Kreislaufzusammenbruch und wurde deshalb in eine Klinik eingeliefert. Er wird dort polizeilich bewacht. In Ingolstadt wurde die 35-jährige Frau vorläufig festgenommen und deren Wohnung zur Auffindung von Beweismitteln durchsucht. Auch gegen sie ergaben sich konkrete Verdachtsmomente für eine Tatbeteiligung. Sie befindet sich derzeit noch in Polizeigewahrsam. „Weitere Angaben zu Hintergründen der Tat können derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht gemacht werden“, heißt es in einer Pressemitteilung.   

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