Für Christian Schmitt (29) und Freddy Calloway (28), die Sänger der Inklusionsband Mosaik, geht nach dem gefeierten Auftritt in der RTL-Show „Das Supertalent“ ein weiterer Traum in Erfüllung: Rockstar Peter Maffay hat die beiden in sein Tonstudio am Starnberger See eingeladen. Derweil hält der mediale Hype rund um die Vorstellung auf der Fernsehbühne an. RTL meldete am Mittwoch, das Video vom Auftritt der beiden sei im Internet zehn Millionen Mal geklickt worden.
Zudem haben auf Facebook über 135 000 Menschen den Beitrag mit „Gefällt mir“ markiert. Noch nie in der Geschichte des „Supertalents“ sei ein Auftritt auf eine solche Resonanz in den sozialen Netzwerken gestoßen, heißt es bei der Agentur, die für das Marketing rund um die RTL-Show verantwortlich zeichnet.
- Lesen Sie auch: "Supertalent" - Freddy und Christian sorgen für Gänsehaut
- Lesen Sie auch: Viel Trubel um Freddy und Christian
Und jetzt auch noch Peter Maffay. Bekanntlich haben Freddy und Christian seinen Song „Ich wollte nie erwachsen sein“ auf der Bühne performt. Der Sänger zeigt sich in einem Beitrag von RTL „immens bewegt“. Die Darbietung gehe ihm unter die Haut. Angesichts der Tatsache, dass die beiden behindert sind und daraus – ganz selbstbewusst – auch keinen Hehl machen, findet Maffay die Song-Version „wertvoller als so manche andere Interpretation“.
Ein Kompliment, das es in sich hat, schließlich haben sich an „Ich wollte nie erwachsen sein“ auch schon Stars wie Bushido und Helene Fischer erfolgreich versucht.

Es kommt noch besser: Peter Maffay will Christian, der in Ochsenfurt wohnt, und Freddy aus Würzburg jetzt persönlich kennenlernen. Der Deutschrocker hat die beiden gemeinsam mit der Band Mosaik schon für nächste Woche nach Tutzing am Starnberger See eingeladen, wo er sein Red-Rooster-Tonstudio hat. „Wahnsinn.“ „Gigantisch.“ Christian und Freddy können kaum glauben, was da aktuell abgeht.
Sängerin Steffi List (Geldersheim), die Initiatorin von Mosaik, und Peter Estenfelder von den Mainfränkischen Werkstätten sind ebenfalls aus dem Häuschen. „Es freut mich ungemein für die beiden“, sagt Estenfelder, der die Sänger bei allen Aktivitäten behutsam betreut. Ja, mit Anerkennung habe er gerechnet, er wisse schließlich, was Freddy und Christian leisten. Aber dieses Echo habe ihn überwältigt. „Unsere Botschaft kommt rüber: Behinderte Menschen gehören in die Gesellschaft – mittenrein. Sie gehören einfach dazu.“
„Behinderte gehören in die Gesellschaft - mittenrein. Sie gehören einfach dazu.“
Peter Estenfelder Mainfränkische Werkstätten
Peter Estenfelder ist in dieser Woche immer früh um halb Fünf aufgestanden, um Mails zu beantworten, von Fans, aber auch von Veranstaltern, die die Band Mosaik für Konzerte buchen möchten. Da gilt es eine gute Auswahl zu treffen, niemanden zu überfordern. Besonders gefreut habe ihn, so Estenfelder, die Einladung des Vereins „Roll on Austria“ zu einer Benefizveranstaltung für mehr Inklusion am 5. November in Österreich. Aber auch in der Region steigt das Interesse. Das nächste öffentliche Mosaik-Konzert in Mainfranken ist am Sonntag, 25. Oktober, in Reichenberg (Lkr. Würzburg). Peter Estenfelder will jetzt mal beim Veranstalter nachfragen, ob er nicht lieber eine größere Halle als den angekündigten Gemeindesaal anmieten möchte...