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WÜRZBURG: Nach Unfalltod einer 13-Jährigen - Ermittlungen dauern an

WÜRZBURG

Nach Unfalltod einer 13-Jährigen - Ermittlungen dauern an

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    Zu einem tödlichen Verkehrsunfall kam es in der Frankfurter Straße in Würzburg. Eine 13-Jährige wurde dabei von einem Lastwagen erfasst.
    Zu einem tödlichen Verkehrsunfall kam es in der Frankfurter Straße in Würzburg. Eine 13-Jährige wurde dabei von einem Lastwagen erfasst. Foto: Theresa Müller

    Was ist am Montag kurz nach 16 Uhr wirklich an der Haltestelle DJK-Stadion im Würzburger Stadtteil Zellerau passiert? Dort starb wie berichtet ein 13-jähriges Mädchen bei einem Verkehrsunfall. In dieser Frage ermittelt die Verkehrspolizei-Inspektion Würzburg-Biebelried auf Hochtouren. Mittlerweile, so ein aktueller Polizeibericht, gibt es auch Hinweise darauf, dass das Mädchen auf die Fahrbahn geschubst worden sein könnte. Das hatte ja schon der Beifahrer des Unfall-Lasters gegenüber dieser Redaktion am Ort des Geschehens in der Frankfurter Straße geäußert.

    Die Schülerin des Sozialpädagogischen Förderzentrums (SFZ) in der Johannes-Foersch-Schule – das Institut ist nur wenige Meter von der Straßenbahn-Haltestelle entfernt – war von dem stadteinwärts fahrenden Laster mit Anhänger auf der Straße erfasst und einige Meter mitgeschleift worden. Sie erlitt so schwere Verletzungen, dass sie trotz Reanimierungsmaßnahmen durch einen Notarzt noch an der Unfallstelle starb.

    Am Dienstag trauerte eine ganze Schule. Chefin Carla Dumbacher kann es kaum fassen, dass eines ihrer Mädchen das Opfer eines solch tragischen Unglücks ist. Am Montag gegen 16 Uhr war Schulschluss. Die 13-jährige ging nach ihren Angaben mit fünf weiteren Schülern aus ihrer Klasse zur Haltestelle, an der dann der schreckliche Unfall geschah. Sie haben die Tragödie dann wohl miterlebt, so Dumbacher. Ein Betreuer aus einer Zellerauer Einrichtung, der die Kinder kannte, hat sie dorthin mitgenommen, weg von dem Unfallort. Er meldete sich kurz nach dem Unglück bei der Schule. „Noch am Abend haben wir die Eltern der betroffenen Klasse angerufen und ihnen die Nachricht überbracht. Sie sollten ihre Kinder auf den Tod ihrer Mitschülerin vorbereiten“, sagte Carla Dumbacher.

    Am Dienstag waren dann Psychologen des Kriseninterventionsteams Unterfranken in der Klasse der 13-Jährigen. Sie redeten mit den Kindern, die ausnahmsweise von ihren Eltern begleitet wurden und auch im Klassenzimmer dabei blieben. Die Direktorin kann sich den Unfall nicht erklären. „Wir haben so viel getan für das Verhalten unserer Schüler in bestimmten Verkehrssituationen. Wir haben das richtig trainiert.“

     Sie fragt sich wie viele andere Menschen auch, warum es an der Haltestelle kein Schutzgeländer gibt? „Dann wäre das Kind nicht auf die Straße gefallen.“ Wie sieht es aus mit der Sicherheit an den Haltestellen der Würzburger Straßenbahn? WSB-Sprecher Christian Perkuhn: „Die Haltestellen sind alle geprüft und entsprechen den Sicherheitsstandards.“ In der Zellerau könne man der WSB keine Fahrlässigkeit vorwerfen, denn die Insel für die Haltestelle sei dort sogar breiter als gefordert: statt 1,50 Meter zwei Meter. „Wir werden jetzt nicht flächendeckend Schutzgeländer einführen, aber unsere Experten werden sich die Situation in der Frankfurter Straße noch mal vornehmen.“

    Gleich nach dem Unfall, so Polizeisprecher Karl-Heinz Schmitt, begannen die Beamten Zeugen zu befragen. Das zog sich bis in die Abendstunden hin. Nun verdichten sich die Hinweise darauf, dass die 13-jährige Schülerin aus einer Gruppe von Kindern heraus auf die Straße kam oder möglicherweise auch geschubst wurde. In diese Richtung werde jetzt verstärkt ermittelt, sagt Schmitt. Die Namen der Kinder sind der Polizei jetzt bekannt. Als der tödliche Unfall geschah, befanden sich nach Polizeiangaben außerdem noch eine größere Gruppe von Schülerinnen und Schülern und einige Erwachsene an der Straßenbahnhaltestelle. Die Aussagen dieser Personen braucht die Polizei dringend, sagt der Polizeisprecher. Denn: „Die könnten das eigentliche Geschehen ja mitbekommen haben.“

    Es ist nicht der erste tödliche Unfall an einer Haltestelle. Im Mai 2008 läuft ein achtjähriger Junge unvermittelt von der Haltestelle Berner Straße im Würzburger Stadtteil Heuchelhof auf die viel befahrene Straße, wird von einem Auto mit voller Wucht erfasst und mehrere Meter durch die Luft geschleudert. Der Junge stirbt einen Tag später im Krankenhaus.

    Zeugenhinweise nimmt die Polizei unter (0 93 02) 91 00 entgegen.

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