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EISINGEN: Nein zu „Blechbauten im Gebüsch“

EISINGEN

Nein zu „Blechbauten im Gebüsch“

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    Ortstermin in der Eisinger Schule: Architekt Werner Haase (rechts) informiert Bürgermeisterin Ursula Engert (Zweite von links) und zweiten Bürgermeister Eberhard Blenk (Dritter von links) über die Probleme des Schulhofs als Standort für die Übergangs-Kinderkrippe.
    Ortstermin in der Eisinger Schule: Architekt Werner Haase (rechts) informiert Bürgermeisterin Ursula Engert (Zweite von links) und zweiten Bürgermeister Eberhard Blenk (Dritter von links) über die Probleme des Schulhofs als Standort für die Übergangs-Kinderkrippe. Foto: Foto: Stefan Römmelt

    Der Gemeinderat hebt seinen Beschluss über den Standort der provisorischen Kinderkrippe auf.

    Seit Monaten hatte man einen geeigneten Standort für den Ersatzcontainer, in dem eine Krippengruppe untergebracht werden soll, gesucht. Vor der letzten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses und des Gemeinderats schien die Sachlage klar, denn am 19. Juli hatten sich die Gemeinderäte für den Schulhof als Containerstandort entschieden.

    Wenige Tage später sah die Situation jedoch ganz anders aus, denn Ende Juli lag dem Gemeinderat ein Schreiben des Karlstädter Architekten Werner Haase vom 25. Juli vor. Nachdem er am 22. Juli Informationsmaterial erhalten hatte, um die Baueingabe für den Ersatzcontainer der Krippengruppe zu übergeben, stellte Haase mehrere Probleme fest.

    Diese hätten sich bei der Realisierung der Standorts Schulhof ergeben und resultierten zum Teil aus dem ursprünglichen Standort südlich der Pfarrwiese: Generell eigneten sich die Container in der geplanten Anordnung nicht für eine Aufstellung auf dem Schulhof. Da Antransport und Stellung des Kranes nur unter erschwerten Bedingungen möglich seien, wären eventuelle Mehrkosten zu klären. Die rund 19,5 Meter lange und rund 8,5 Meter breite Containeranlage müsste von der Böschung des Schulhofs mindestens einen Meter abgerückt werden. Außerdem seien die Büsche am Rande des Schulhofs zu entfernen, um Tageslicht in den Container zu bringen.

    Als Alternative schlug Haase vor, die Containeranlage auf dem Gelände südlich der Pfarrwiese aufzustellen, denn dort sei eine Zufahrt für Tieflader und Kran möglich, und Tageslicht würde die Container erhellen. Außerdem entfielen zwei mögliche Interessenkonflikte: Weder würde der Pausenraum der Schüler durch die Krippe eingeschränkt, noch störten die Kinder der Mittagsbetreuung die schlafenden Krippen-Kinder.

    Nach diesem Gutachten berief Bürgermeisterin Ursula Engert nun eine Sitzung des Bau- und Umweltausschusses ein, die mit einem Ortstermin am Schulhof begann. Während die Eisinger Feuerwehr vor der Schule eine Übung absolvierte, erläuterte Haase nochmals seine Bedenken gegen den Schulhof als Standort der provisorischen Kinderkrippe. „Der Standort ist gar nicht geeignet, große Lasten darauf zu ziehen“, betonte der Architekt. Allerdings gab er auch mit Blick auf die zwei anderen möglichen Standorte, südlich der Pfarrwiese und das Gelände an der Hauptstraße 50, zu bedenken: „Ideal ist gar nichts. Ideal wäre es gewesen, wenn die Krippe früher größer gebaut worden wäre."“

    Anschließend nahmen die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses das Gelände südlich der Pfarrwiese in Augenschein, bevor die Sitzung im Rathaus fortgesetzt wurde. Dort entspann sich in der Sondersitzung des Gemeinderates eine lange Diskussion über den passenden Standort der Containeranlage. Haase bekräftigte nochmals seine Ablehnung des Schulhofs: „Blechbauten sind von sich aus nichts Lustiges, und wenn sie in einem Gebüsch stehen, ist das schlimmer als eine Baracke.“

    Für einen Standort der Containeranlage südlich der Pfarrwiese machte sich stellvertretender Bürgermeister Eberhard Blenk stark: Am Standort Schulhof seien Konflikte zwischen Schule und Krippe vorprogrammiert. Südlich der Pfarrwiese seien hingegen die baulichen und organisatorischen Voraussetzungen gegeben, und deswegen biete dieser Standort die geeignete Lösung für die geplante Überbrückungszeit von acht bis zwölf Monaten.

    Die Diskussion strapazierte nicht nur die Nerven der rund 20 anwesenden Zuhörer, sondern auch die Nerven mancher Gemeinderäte. So bemerkte Gemeinderat Edward Christ, der Vorsitzende der Wählervereinigung Alt- und Neubürger (WVAN): „Wir reden hier von einer Geschichte, so dass man meint, wir reden vom Kölner Dom. Wir reden von 200 Quadratmetern Containerfläche.“

    Nachdem der  Gemeinderat schließlich den ersten Beschluss vom 19. Juli aufgehoben hatte, entschied er sich mit einer Mehrheit von neun gegen vier Stimmen gegen das Gelände südlich der Pfarrwiese und für die Hauptstraße 50 als Standort der Containergruppe. Während Bürgermeisterin Engert sich diesem Votum anschloss, stimmte zweiter Bürgermeister Blenk dagegen.

    Außerdem erteilte der Gemeinderat dem Architekten Haase einstimmig den Auftrag für die Erstellung des Bauantrags.

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