„Soziale Integration im Quartier“ lautet die Zauberformel, mit der die Gemeinde Greußenheim unter entscheidender Bezuschussung durch die Regierung von Unterfranken dringend erforderlichen Platzbedarf schaffen kann für Aktivitäten von Ortsvereinen und zur Schulkindbetreuung.
Allerdings sollte hierzu die derzeit noch in Teilen als Dezentrale Unterkunft für Asylbewerber genutzte Grundschule durch Abriss einem Neubau weichen. Voraussetzung zur Aufnahme in das Förderprogramm ist eine Entwurfsplanung für einen Neubau. Den Auftrag hierfür erteilte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung bei 8:2 Stimmen mehrheitlich. Um notwendigen Platzbedarf zu schaffen für kulturelle, gesellschaftliche und gemeindliche Bedürfnisse, scheinen die Tage der ehemaligen Grundschule in Greußenheim gezählt.
Kinderbetreuung verlagern
Noch in der vorhergehenden Sitzung war innerhalb des Gremiums der Gedanke aufgekeimt, die Schulkindbetreuung in das teilweise leer stehende Gebäude zu verlagern. Notwendig ist deren Auslagerung wegen dringenden Platzbedarfs ab 2018 zur Kleinkind- und Kindergartenbetreuung im Kinderhaus.
In Verhandlungen diesbezüglich zwischen Bürgermeisterin Karin Kuhn, Bürgermitte Greußenheim (BMG) mit der Regierung von Unterfranken ergaben sich allerdings vollkommen neue Perspektiven. Unter Beteiligung von Landtagsabgeordneten Manfred Ländner (CSU) kristallisierte sich dabei heraus, dass eine Wohnraumförderung zum erforderlichen Umbau in Höhe von 90 Prozent ausscheidet. Seitens der Regierung sei dies damit begründet worden, da es sich bei der ehemaligen Grundschule nicht um ein ortsbildprägendes Gebäude handelt und sich dieses auch nicht im Ortskern befindet.
Möglichkeit für einen Neubau
Stattdessen empfahl die Regierung der Gemeinde den Abriss des restwertlosen Funktionsgebäudes. Gleichzeitig offerierte die Behörde das Förderprogramm „soziale Integration im Quartier“, das man eventuell für die Greußenheimer Bedürfnisse anwenden könnte, berichtete die Bürgermeisterin dem Gemeinderat.
Zur Schaffung des primär notwendigen Platzbedarfs zur Schulkindbetreuung habe die Regierung die Möglichkeit zur Förderung eines Neubaus über 90 Prozent der förderfähigen Kosten signalisiert.
Bei Vorlage einer Entwurfsplanung könnte die Gemeinde Greußenheim in das Sonderprogramm „soziale Integration im Quartier“ aufgenommen werden. Für die Planung erteilte der Gemeinderat mehrheitlich den Auftrag. Insbesondere wegen des Platzbedarfs zur Auslagerung der Schulkindbetreuung aus dem Kinderhaus ab September 2018 „brennt“ der weitere Fortgang, betonte die Bürgermeisterin. Dringender Platzbedarf im Kinderhaus ist erforderlich durch ungewöhnliche viele Neugeborene. Nach Hinweis von Kinderhaus-Leiterin Gertrud Preuß werden ab Herbst nächsten Jahres auf einer Warteliste bisher 24 Kinder geführt.
Grundschule wurde geschlossen
Aktuell dient die ehemalige Grundschule noch als Dezentrale Unterkunft für Asylbewerber. Die Grundschule Greußenheim war als Schulstandort zum Ende des Schuljahres 2013 geschlossen worden, wegen zu geringer Schülerzahlen. Seither waren die Kinder aus Greußenheim in Hettstadt und Waldbüttelbrunn unterrichtet worden. Die leer stehende Grundschule diente seit Sommer 2015 als Notunterkunft für Flüchtlinge und ab Jahresbeginn 2016 als Dezentrale Unterkunft für Asylbewerber.