„Wir werden auf jeden Fall vor Ikea eröffnen“, erklärte am Donnerstag Thomas Salinger, Sprecher der österreichischen Lutz-Gruppe (Wels) auf Anfrage der MAIN-POST. Der Mömax-Markt soll auf dem Neubert-Gelände in Heidingsfeld entstehen. Verkaufsfläche: Zwischen 10 000 und 12 000 Quadratmeter. Saliger spricht von „70 bis 80 neuen Arbeitsplätzen“. Ikea will im Herbst 2008 an der B 19 bei Versbach eröffnen. Rund 400 Beschäftigte sollen in der Filiale Arbeit finden. Bereits vor kurzem hatte Saliger angekündigt, dass „wir Ikea gehörig unter Druck setzen“.
Das Mömax-Sortiment entspreche dem des schwedischen Mitbewerbers, welches Saliger als „modern orientierten Discount“ bezeichnet. Mit dieser Sparte verspricht sich die Lutz-Gruppe in Deutschland große Zuwachsraten, jährlich sollen vier bis fünf neue Mömaxe eröffnet werden. In Deutschland habe ein „moderner Discounter“ mehr Potenzial als ein „klassischer“, begründet Saliger den Verkauf von „Möbelix“.
Ein „Möbelix“-Markt war auch einmal für den nach einem Brand im Dezember 2005 geschlossenen Bono-Möbel-Mitnahmemarkt an der Ecke Unterdürrbacher-/Alfred-Nobel-Straße geplant. Noch vor vier Wochen sollte dann aus „Möbelix“ eine Filiale des Einrichtungs-Discounters „Domäne“ – ebenfalls ein Lutz-Unternehmen – werden. Nachdem nun am Donnerstag der Verkauf von 39 Möbelix/Domäne-Märkten an die Poco-Gruppe (Bergkamen) bekannt wurde, sind die Karten wieder neu gemischt: In der Dürrbachau wird nächste Woche am Donnerstag ein Poco-Markt eröffnet.
Den Schwenk von Domäne auf Poco vermochte Domäne-Sprecherin Sabine Rittmeyer am Donnerstag nicht zu erklären. Doch am Angebot auf den 6000 Quadratmetern (wir berichteten) ändere sich nichts: Möbel machen etwa die Hälfte des Sortiments aus. Der Rest ist „softer Baumarkt“, wie Rittmeyer sagt, Haushaltswaren, vor allem Bodenbeläge und Gastronomie. Rund 80 neue Stellen und sieben Ausbildungsplätze sollen in dem markant gelb-rot gefärbten Bau entstehen.
Dass das einstige Familienmitglied der Neubert-/Lutz-Gruppe nun zur unliebsamen Konkurrenz werden könnte, diese Gefahr sieht Lutz-Sprecher Saliger nicht. Im Sortiment gebe es nur wenige Überschneidungen.
In Deutschland hat Neubert/Lutz zwar mit der „klassischen Discounter-Schiene“ nichts mehr am Hut, dafür umso mehr in Osteuropa: Dort sind 60 neue Filialen geplant. Investitionsvolumen: Zwischen 300 und 400 Millionen Euro. Europaweit ist die Gruppe mit rund 200 Möbelgeschäften und 17 400 Mitarbeitern die Nummer zwei – hinter Ikea. Doch Saliger tröstet sich: „Ikea spielt nicht in der Neubert-Liga.“