Die Feuerwehren im Landkreis Würzburg freuen sich über neue Ersthelferinnen und Ersthelfer. Von Anfang September bis Ende Oktober 2021 fand der Lehrgang First Responder im kürzlich fertiggestellten Feuerwehrhaus Frickenhausen statt, wie es in einer Pressemitteilung des Kreisfeuerwehrverbands Würzburg heißt.
Die neun ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen aus Fuchsstadt, Moos, Margetshöchheim und Ochsenfurt absolvierten in insgesamt 72 Unterrichtseinheiten eine Zusatz-Ausbildung in erweiterter Erster Hilfe. Im Lehrgang First Responder wird praxisnah die Erstversorgung von kritisch kranken Notfallpatienten erlernt und mit Fallbeispielen vertieft. Auf dem Stundenplan stehen neben der Kontrolle der Vitalfunktionen, der korrekten Betreuung und Lagerung des Patienten vor allem Maßnahmen zur Blutungskontrolle und erweiterte Reanimationsmaßnahmen unter Anwendung eines Defibrillators.
Kurskonzept wurde modernisiert
Die Ausbildungsinhalte wurden in diesem Jahr moderat angepasst und thematisch neu sortiert. Die Theorie-Inhalte wurden hierzu laut Mitteilung mit der praktischen Ausbildung zu Thementagen wie Trauma, Reanimation und Innere Medizin kombiniert.
Erstmals fanden in diesem Jahr Unterrichts-Elemente aus dem Team-Ressource-Management, der strukturierten Patientenversorgung und eine Praxiseinheit zur Blutungskontrolle mittels Tourniquet Anwendung. Weiterhin wurde die Theorie-Ausbildung durch digitale Inhalte und E-Learning ergänzt.
Die First-Responder-Ausbildung bei den Freiwilligen Feuerwehren wird durch die Kreisbrandinspektion organisiert. Ein 15-köpfiges Ausbilderteam, das sich aus erfahrenen Einsatzkräften der Feuerwehren zusammensetzt, vermittelt die Inhalte praxisnah. Unterstützt werden die Ausbildenden bei den Fallbeispielen von der Gruppe Realistische Unfalldarstellung, die stets für realistische Übungsszenarien und täuschend echt vorbereitete Übungspatienten sorgt.
Ein etabliertes System
Das System First Responder stammt aus den USA und versteht sich als sinnvolle Ergänzung zum Rettungsdienst, heißt es in dem Presseschreiben. Sobald ein Rettungswagen zu einem Notfall in eine Landkreis-Gemeinde entsandt wird, werden die First Responder gleichzeitig von der Integrierten Leitstelle alarmiert. Am Einsatzort versorgen die First Responder den Patienten und geben eine qualifizierte Lagemeldung an die Integrierte Leitstelle ab. Die kurzen Anfahrtszeiten und die Ortskenntnis stellen oft enorme Vorteile für den Notfallpatienten dar.
Um das Jahr 2000 wurden im Landkreis Würzburg zahlreiche First-Responder-Gruppen gegründet. Heute sind über 400 Feuerwehrangehörige an 38 Standorten im First-Responder- Dienst im Landkreis Würzburg aktiv. Pro Jahr fallen im Landkreis circa 3000 Ersthelfer-Einsätze an, bei denen qualifizierte Erste Hilfe durch die Feuerwehr geleistet wird.
