Die Mainpromenade wird weiter ausgebaut. 142 Meter südlich der Löwenbrücke in Richtung Sanderau soll die städtische Flaniermeile verlängert werden. Die Kosten: satte 3,9 Millionen Euro. Der Stadtrat stimmte dem Ausbau zu.
Begonnen hat alles im Jahr 2012. Damals stimmten die Mitglieder des Umwelt- und Planungsausschusses dem Ausbau der Mainufer-Promenade für Kosten in Höhe von 2,35 Millionen Euro zu.
Kaimauer nicht mehr belastbar
Der Grund: Die Kaimauer war nicht mehr belastbar und Gutachter hatten der Stadt mitgeteilt, dass zu deren Entlastung ein Sicherheitsabstand zwischen Mauer und Parkplätzen von drei Metern bleiben müsse.
Die Bauverwaltung reagierte und schuf mit provisorischen Maßnahmen mehr Sicherheit. Gleichzeitig erarbeitete man im Rathaus ein Gesamtkonzept.
142 Meter Mainpromenade
Die 142 Meter bis zu dem Bereich, in dem in den warmen Monaten der Stadtstrand aufgebaut wird, soll neu strukturiert und geordnet werden. Gleichzeitig wird die marode Kaimauer neu gebaut.
Der Bau der neuen Promenade ist keine reine Schönheitsoperation, es liegen klare fachliche Gründe vor, sagt Stadtsprecher Georg Wagenbrenner. Der Straßenoberbau der Ortsstraße „Tiefkai“ ist unterdimensioniert. Die Verkehrsführung für den Busverkehr zu den Schiffsanlegestellen ist nicht mehr sicher.
Gefahr: Gehweg fehlt
Ein Gehweg fehlt völlig, ein großes Problem für die Stadt, weil dort viele Menschen, vor allem Senioren, flanieren. Dafür müsse eine Lösung gefunden werden, so Wagenbrenner. Das Thema der maroden Kaimauer muss die Stadt dringend angehen, sie ist nicht mehr standsicher.
Und wenn schon gebaut wird, kann auch gleich die Schiffsanlegestelle neuen Standards angepasst werden. Wenn die Planungen umgesetzt sind, können die Würzburger und die Gäste der Stadt von der Alten Mainbrücke bis zum Stadtstrand-Bereich am Main flanieren.
Haltestelle wird barrierefrei
Reisebusse können dann die Anlegestelle direkt anfahren. Die Haltestelle wird barrierefrei ausgebaut und Rollstuhlfahrer können sie mit beidseitigen Rampen nutzen. Die Planer haben sich die Nordseite der Löwenbrücke zum Vorbild genommen und werden zur Abgrenzung der Parkplätze zur Promenade hin eine Begrenzungsmauer in Sitzhöhe bauen lassen. Das schicke daran: die Parkplatzbeleuchtung wird in diese Mauer integriert.
Fünf Bäume lockern auf
Zur Auflockerung sind zwischen den Stellplätzen fünf Bäume vorgesehen. Am südlichen Ende, also kurz vor der Stadtstrandfläche, soll ein Pflaster den Abschluss bilden. Diese Fläche wird für die Abfahrt der Reisebusse in Richtung Süden benötigt. Und wenn die Würzburger den Main am Sommerstrand genießen, bleibt die Fläche frei und kann als Rangiermöglichkeit für die Busse oder als Anfahrtszone für die Lieferanten genutzt werden. 55 Stellplätze bleiben bestehen und sind auch künftig bewirtschaftet.
Kostenexplosion
Doch wie kommt es, dass die 142 Meter erheblich teurer werden als noch 2012 veranschlagt? Damals plante die Verwaltung mit 2,35 Millionen Euro. Heute sind das 3,73 Millionen Euro. Kämmerer Robert Scheller begründete das mit gestiegenen Baukosten und wollte dafür die Genehmigung des Stadtrates. Und die erhielt er auch.
„2,5 Millionen Euro sind im Haushalt für die Promenade finanziert“, sagte Scheller. Darin inbegriffen die Fördermittel der Regierung von Unterfranken, die schon mit Bescheid mitgeteilt hat, dass sie 1,49 Millionen Euro zuschießen werde.
Neue Verhandlungen
Wegen der gestiegenen Kosten will Scheller jetzt im Interesse der Stadt nachverhandeln. 230 000 Euro müssen Entwässerungsbetrieb und Hafen GmbH übernehmen.
Am 1. März ist Baubeginn. Bis die ersten Würzburger flanieren können, werden 18 Monate vergehen.