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GERBRUNN: Neue Führung bei der ältesten Hundestaffel der DLRG in Bayern

GERBRUNN

Neue Führung bei der ältesten Hundestaffel der DLRG in Bayern

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    Aufspüren eines Verletzten: Erst sucht der Hund allein und holt dann Hilfe. Im Bild sind Renate Braunbeck und Faye unterwegs.
    Aufspüren eines Verletzten: Erst sucht der Hund allein und holt dann Hilfe. Im Bild sind Renate Braunbeck und Faye unterwegs. Foto: Fotos: Traudl Baumeister

    Sich neu aufzustellen, wenn Führungskräfte ausfallen, das ist für jeden Verein eine Herausforderung. Die Gerbrunner Hundestaffel – übrigens die erste der DLRG in ganz Bayern – hat im elften Jahr nach der Gründung diese Aufgabe gemeistert. Christian Amling aus Hausen hat die Aufgabe des Staffelleiters übernommen, Andrea Böhm ist eine von drei Ausbildern der Hundestaffel.

    Auch wenn Böhm in Biebelried im Landkreis Kitzingen wohnt, liegt ihr Lebensmittelpunkt als Schulleiterin der Grundschule Rottendorf doch im Landkreis Würzburg. Die zierliche Hundeführerin ist schon lange dabei und hat viel Erfahrung in der Arbeit mit Hunden. Ihr Hund Ben ist in jedem Fall der am längsten aktive Rettungshund der DLRG Gerbrunn.

    Spaß an der Arbeit

    Mit neun Jahren hat Ben bereits fünf der notwendigen Prüfungen abgelegt und noch heute viel Spaß an seiner Arbeit. „Rote Klamotten und Kenndecke, das bedeutet für meine Hunde: Jetzt geht es los. Jetzt dürfen sie laufen und arbeiten.

    “ Dass sie jetzt für den Fototermin nur kurz rennen und laufen dürfen und dann wieder zurück ins Auto müssen, wollen die Beiden so gar nicht begreifen – ihren Hundekollegen aus der Staffel geht es da nicht anders.

    Renate Braunbeck aus Uengershausen erklärt denn auch, dass die für Rettungs- und Sucheinsätze geeigneten Vierbeiner mit einem herkömmlichen Hundeleben zwischen Familie, Sofa und Gassigehen nicht ausgelastet sind. Wobei nicht alle arbeitswilligen Hunde im Rettungswesen einsetzbar sind. „Es gibt ja auch Hüte-, Schutz- und Jagdhunde oder auch Behindertenbegleithunde“, erläutert Vanessa Scholl aus Hausen, eine von vier aktiven Hundeführern in der Staffel. Auch ihre achtjährige Border-Collie-Hündin ist bereits vier Prüfungen gelaufen. Sieben weitere Hundeführer und elf Hunde befinden sich derzeit noch in der Ausbildung.

    Viele Prüfungen

    Denn nicht nur die Vierbeiner müssen für die Einsätze einiges lernen. Auch die Zweibeiner benötigen als Hundeführer umfangreiche zusätzliche Kenntnisse und Prüfungen. Angefangen von Erster Hilfe (für Mensch und Hund) und einer Sanitätsausbildung gehören beispielsweise Flächenkunde, Sprechfunk oder Kynologie (Hundekunde) dazu, neben Orientierungs- und Kartenarbeit, Sicherheit im Einsatz oder der Ausbildung für psychologische Nachsorge. Auf Letztere legt die DLRG so großen Wert, dass sie dafür jeweils einen eigenen Termin ansetzt.

    Mehr als 50 Einsätze hatte die Hundestaffel seit ihrer Gründung. Scholl und ihre Hündin waren bei 18 davon dabei. „Wir werden im Bedarfsfall über die Rettungsleitstelle alarmiert und jeder, der die Zeit und Möglichkeit hat, kommt mit seinem Hund dazu.“ Denn meist muss bei der Vermisstensuche großflächig gearbeitet werden, je mehr Hunde dabei sind, umso besser also.

    Dass die Hundestaffel der DLRG angegliedert ist, bedeutet nicht, dass sie nur Einsätze rund um Gewässer hat. Von dieser engen Definition haben sich die Wasserretter ja auch in der Arbeit ohne Hund längst gelöst, sind beispielsweise als „Helfer vor Ort“ unterwegs oder als Schnelleinsatzgruppe Behandlung (SEG) im Sanitätsdienst.

    Einsatzgebiet für die DLRG-Staffeln ist derzeit vor allem die Flächensuche, im Wald aber auch am Wasser. Beim Einsatz am Wasser brauchen die Hundeführer auch die Ausbildung zum Rettungsschwimmer.

    Außerdem sind die Gerbrunner derzeit dabei, tierische Helfer im sogenannten Mantrailing ausbilden zu lassen. Diese Personensuche kennen viele schon aus dem Fernsehen. Dabei sucht der Hund nach einer bestimmten Person. Bei anderen Suchaufträgen sind die Hunde darauf abgerichtet, generell anzuzeigen, wenn sie menschlichen Geruch wahrnehmen.

    Das Zeichen kann lautes Bellen sein oder ein antrainiertes Zeichen – wie Frauchen oder Herrchen einen Beutel aus der Tasche ziehen. Was Amy oder Sali in keinem Fall dürfen, ist, die Gefundenen irgendwie zu bedrängen. „Das müssen sie alle erst einmal lernen“, sagt Braunbeck. Haben sie ihre Aufgabe gut gemeistert wartet eine Belohnung. Je nach Vorliebe in Form von Leberwurst, zusätzlichen Streicheleinheiten oder einem Spiel.

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