Stadträte von SPD-, Grünen- und ÖDP-Fraktionen sowie der ZfW (Zukunft für Würzburg) kämpfen für eine weitere Fußgängerzone in der Stadt. Deshalb verlangen Sie, dass der Stadtrat über die Erweiterung der Fußgängerzone in der Sterngasse, Plattnerstraße und Am Bruderhof entscheidet.
Der Umwelt- und Planungsausschuss (UPA) hat dies kürzlich wie berichtet mit knapper Mehrheit abgelehnt. Sieben Stadträte stimmten Mitte Juli dafür, dass dort 45 Parkplätze entfallen und statt dessen Abstellplätze für Fahrräder und ein grüner Platz mit Außengastronomie entstehen sowie sieben Bäume gepflanzt werden. Acht Ausschussmitglieder von CSU, FWG und FDP-Bürgerforum waren dagegen.
Minderheit hat das Recht zu reklamieren
Damit wäre die Sache eigentlich durch. Denn die Entscheidung des UPA war endgültig. Sie sollte nicht mehr vom Gesamtstadtrat behandelt werden. Doch jetzt machen die "Verlierer" von ihrem Minderheitenrecht gebraucht und verlangen eine Entscheidung des Plenums.
Gemäß bayerischer Gemeindeordnung (Paragraf 32) kann ein Drittel der stimmberechtigten Ausschußmitglieder binnen einer Woche die Nachprüfung durch den Gemeinderat beantragen. Dies haben am Dienstag acht Mitglieder des UPA getan.
Bürgermeister Bauer stimmte gegen Verwaltungsvorschlag
Laut Pressemitteilung sind diese Stadträte davon überzeugt, dass im Stadtratsplenum eine Mehrheit für eine Fußgängerzone am Bruderhof, Plattnerstraße und Sterngasse mit sieben Großbäumen stimmen wird. Für Überraschung hatte im UPA das Abstimmungsverhalten von Sitzungsleiter und Bürgermeister Adolf Bauer (CSU) gesorgt.
Denn dieser hat gegen den Vorstoß von Stadtbaurat Christian Baumgart für mehr Grün und weniger Blecht gestimmt. Dabei war er noch 2013 für ein Verschwinden der Parkplätze hinter dem Dom gewesen.
Rathaussprecher Christian Weiß erklärt auf Anfrage dieser Redaktion, dass sich der Stadtrat in seiner nächsten ordentlichen Sitzung - nach der Sommerpause - im September damit befassen werde.