"Hallo hier ist die Miss Germany Cooperation, hättest du vielleicht Lust an der Wahl zur Miss Rhön-Grabfeld teilzunehmen?" So fragte die Stimme an Mélanie Fastenmeiers Handy vor etwa zwei Monaten. Die Würzburger Studentin überlegte nicht lange und fuhr zum Wettbewerb, der in der Diskothek "Dance Factory" stattfand.
Jedoch schnappte sich dort eine Konkurrentin aus Oberfranken die Krone: "Die hatten mir nicht gesagt, dass ich ein Abendkleid mitbringen muss." erzählt die 20-Jährige. Kurzerhand wurden Mama Linda und Papa Werner rekrutiert, um der Lehramts-Studentin schnell ein altes und wie sich dann herausstellte "viel zu großes" Ballkleid nach Bad Neustadt zu fahren. Sie wurde vierte.
Aber wie war die Agentur auf Mélanie gekommen? Die gebürtige Schweinfurterin hatte ihre Modell-Karriere vor drei Jahren eigentlich schon abgehakt. Mélanie Fastenmeier besuchte gerade die elfte Klasse des Alexander-von-Humbold-Gymnasiums. Schulfreundin Nadine war einem Aufruf der Talkshow "Arabella" gefolgt, sich für den "Metropolitan Model Contest" zu bewerben. Nur: Sie hatte sich nicht selbst angeboten, sondern einige Urlaubsfotos von Mélanie geschickt. Die ist dann aus allen Wolken gefallen, als die Einladung zum Wettbewerb nach Regensburg eintraf: "Ich hatte ja keine Ahnung!" Mélanie trat an, schied aber in der zweiten Runde aus. Damit waren alle Miss- oder Modell-Ambitionen vorerst gestorben. Bis dann die "Miss-Germany-Cooperation" anrief. "Die müssen wohl meine Nummer noch in irgendeiner Kartei gehabt haben," meint Mélanie.
Doch sie hat wohl in Bad Neustadt einen bleibenden Eindruck hinterlassen, denn diesmal verging keine Woche bis abermals ihr Telefon klingelte:"Jetzt sollte ich zur Wahl der Miss Oberfranken kommen. " Nun lief es für die selbstbewusste Würzburger Studentin besser. Wieder stand ein Durchgang im Abendkleid auf dem Programm, jedoch wählte Mélanie frecherweise ein Outfit, in welchem sie sich wohler fühlte: Mit einer engen schwarzen Hose und einer goldenen Corsage hob sie sich deutlich von ihren Konkurrentinnen ín Abendrobe ab - und überzeugte in der Nacht zum 23. November die Jury im "Musiccenter Trockau".
Die tolle Figur, die sie in dem, wie sie meint "oben rum eine Nummer zu kleinen", Badeanzug abgab, wird wohl auch ihren Teil zum Sieg beigetragen haben. Die mitgereisten Freunde der neuen Miss Oberfranken verpassten ihr eine ausgiebige Sektdusche und dann wurde bis zur völligen Erschöpfung in die frühen Morgenstunden gefeiert. Mélanie ist nun qualifiziert zur Wahl der "Miss Süddeutschland", die am fünften Januar in Regensburg stattfinden wird: "Ich rechne mir da keine großen Chancen aus", sagt Mélanie, "aber ich habe viel Spass daran, auf der Bühne zu stehen und die Blicke auf mich zu ziehen. Also warum nicht?"